Frage zu Krankenversicherung/Zusatzversicherung

Allgemeine Fragen und Gespräche rund um Diabetes
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Axel

Frage zu Krankenversicherung/Zusatzversicherung

Beitrag von Axel »

Hi,
bei mir wurde vor 2 Wochen Diabetes Typ-2 diagnostiziert.

Mich würde interessieren, welche Optionen bei der Krankenversicherung nun sinnvoll sind.

Bisher war Krankheit für mich kein Thema und dementsprechend habe ich auch nur einige rudimentäre Zusatzleistungen:
- Hausarztmodell
- Spital allgemein
- Franchise 1.500.--

Würde es nun Sinn machen, die Franchise auf 300.-- 'runter zu nehmen und/oder beim Spital auf "Privat" oder "Halbprivat" zu gehen?

Bin auf eure Meinungen gespannt

Schönen Gruss

Axel
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hut
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Re: Frage zu Krankenversicherung/Zusatzversicherung

Beitrag von hut »

Eine nicht ganz einfache Frage...
Grundsätzlich ist bei Menschen mit einer chronischen Erkrankung (dazu gehört auch Diabetes) eine möglichst tiefe Franchise zu empfehlen. Dabei ist zu beachten, welche Jahreskosten die Krankheit voraussichtlich generieren wird. Gerade bei Diabetes kann dies sehr unterschiedlich sein. Ist eine Insulintherapie mit mehrmaligen täglichen Blutzuckermessungen nötig, werden damit erheblich höhere Kosten generiert, als durch einen Diabetes, welcher mit Tabletten eingestellt werden kann und Blutzuckermessungen eher eine Seltenheit darstellen. Ein durchschnittlicher Diabetesbetroffener (sofern es dies überhaupt gibt), wird eher eine höhere Zahl von Arztterminen wahrnehmen müssen, als ein Nichtdiabetiker. Dazu kommt, dass mit zunehmendem Alter die gesundheitskosten tendenziell eher steigen.

Das Hausarztmodell spart zwar Prämienkosten, schränkt aber bei der freien Arztwahl doch etwas ein. Ich persönlich schätze die Freiheit, einen Arzt meiner Wahl aufsuchen zu können (auch wenn ich keinerlei Ärztetourismus betreibe). Mir ist dieser Komfort eine höhere Prämie wert.

Ich bin bisher, trotz mehrere Spitalaufenthalten, mit der Versicherung für die allgemeine Abteilung sehr gut gefahren. Bei besonderen Problemen wurde ich au so Patient des Chefarztes. Ich habe mich bisher nicht daran gestört, bei Spitalaufenthalten in einem Mehrbettzimmer zu liegen (bringt sogar etwas Abwechslung in den Spitalalltag). Je nach aktueller Situation wurde mir auch schon, ohne Zusatzkosten, ein Einzelzimmer zur Verfügung gestellt.

Meine ganz persönliche Empfehlung (ohne Anspruch auf Richtigkeit):
- Freie Arztwahl
- Franchise Fr. 300.-
- Spital allgemein
Wer einen Tippfehler findet, darf ihn behalten, ich besitze noch einen genügenden Vorrat davon!
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Re: Frage zu Krankenversicherung/Zusatzversicherung

Beitrag von Herr_Koch »

Ich hab die Franchise nach der Diagnose auf 300 gesenkt. War ein teures Jahr, als ich noch auf 2500 war und die Diagnose aus heiterem Himmel kam. Ich könnte auch mit einer Franchise von 500 leben, aber die Ersparnis ist dann ja so gering, dass es sich wirklich nicht lohnt.

Im Spital bin ich allgemein versichert. Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, find ich. Mehrbettzimmer kann gut oder schlecht sein. Da es im Spital tendenziell langweilig ist, macht etwas Gesellschaft vielleicht den Alltag erträglicher.

Meine Ärzte hab ich in einer Gruppenpraxis, dadurch spar ich etwas an Prämien, muss dann halt immer da anrufen, wenn ich was hab. Da mir persönlich aber die freie Arztwahl nicht so wichtig ist und ich mich gut aufgehoben fühle, passt das. In dieser Praxis hats diverse Fachärzte, wenn was Spezielles sein sollte. Ist halt auch eine Frage der Prioritäten.
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Re: Frage zu Krankenversicherung/Zusatzversicherung

Beitrag von Ottifant »

Ich bin da ganz hut's Meinung.
Spital allgemein reicht, wenn es nötig ist, wirst du vom Chef betreut und kriegst ein Einzelzimmer ohne Aufpreis (habe ich so schon selber erfahren)
An liaba Gruass
Axel

Re: Frage zu Krankenversicherung/Zusatzversicherung

Beitrag von Axel »

Vielen Dank für euren Input!

Werde meine Versicherung nun entsprechend anpassen.

Schöne Grüsse

Axel
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Re: Frage zu Krankenversicherung/Zusatzversicherung

Beitrag von Herr_Koch »

Es geht was in Bern. Die tiefste Franchise wird nun wohl angehoben werden, um Leute davon abzuhalten, bei Bagatellfällen zum Arzt zu gehen.
Leidtragende davon sind dann chronisch Kranke.

http://www.watson.ch/Schweiz/Gesundheit ... rsicherung

Besonders gelungen find ich die Idee, hohe Franchisen nicht mehr jährlich anpassen zu können. Nach meiner Diagnose hatte ich meine Franchise noch auf 2500.- und hätte doch einige Schwierigkeiten gehabt, wenn ich noch zwei Jahre lang sämtliche Kosten selbst zu tragen gehabt hätte.
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hut
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Re: Frage zu Krankenversicherung/Zusatzversicherung

Beitrag von hut »

Ich bin in meinen Politikkenntnissen plötzlich nicht mehr ganz sicher:
Werde Nationalräte durch das Volk oder aufgrund ihrer Interessenbindungen durch die diversen Lobbys gewählt?
Was ich aber weiss: Die Löhne werden durch das Volk bezahlt:
Nationalrat: 145'000.- / Jahr
Ständerat: Fr. 160'000.- / Jahr
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