Heute gelesen.....

Informationen, die mit Diabetes zu tun haben, aus aller Welt. Die geposteten Informationen sind keine Meinungskundgebungen der Administratoren!
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RoliCH

Re: Heute gelesen.....

Beitrag von RoliCH »

Hier der Link zur pnas Veröffentlichung:
http://www.pnas.org/content/early/2017/ ... 52ab35366f
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hut
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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von hut »

EPIGENETISCHER KONTOLLVERLUST BEI DIABETES
Molekulare Barrieren verhindern, dass Zellen der Bauchspeicheldrüse ihre Identität einbüßen

Bei Diabetes verlieren die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse ihre Identität und damit ihre Fähigkeit, das blutzuckersenkende Hormon Insulin herzustellen. Forscher des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg haben nun ein neues Erklärungsmodell für diese sogenannte Dedifferenzierung entdeckt. Den Wissenschaftlern zufolge ist neben Belastungen des Zellstoffwechsels auch ein Zusammenbruch epigenetischer Barrieren für die Rückentwicklung in funktionsuntüchtige Vorläuferzellen entscheidend. Die epigenetische Steuerung spielt vermutlich auch bei der Entstehung der Krankheit beim Menschen eine zentrale Rolle. Die neuen Erkenntnisse könnten besonders für Patienten, die sensibel für diese epigenetischen Prozesse sind, großes Behandlungspotenzial bieten.

Lange Zeit wurde angenommen, dass insulinproduzierende Betazellen in der Bauchspeicheldrüse absterben und dadurch zu wenig Insulin produziert wird. Heute gehen Forscher jedoch davon aus, dass die Betazellen nicht sterben, sondern sich vielmehr in einen anderen Zelltyp verwandeln. Wissenschaftler bezeichnen diesen Prozess als Dedifferenzierung. Dabei büßen die Zellen die meisten ihrer spezialisierten Funktionen ein und kehren in einen Zustand zurück, der dem ihrer unmittelbaren Vorläuferzellen ähnelt. Betroffene Betazellen werden so zu Zellen, die kein Insulin mehr bilden können.

Die Freiburger Forscher haben in ihrer die Studie tausende Betazellen von gesunden sowie an Typ-2-Diabetes erkrankten Mäusen und Menschen analysiert und herausgefunden, dass zwei von etwa 25 verschiedenen Chromatin-Typen mit einer Fehlfunktion der Betazellen einhergehen. Es zeigte sich unter anderem, dass einer dieser Chromatinzustände, der wichtige Gene für die Betazellen steuert, bei Diabetikern fehlerhaft ist.

Aus den Ergebnissen ergibt sich ein ganz neues Verständnis der Dedifferenzierung von Betazellen bei Diabetes. So wurde die Rückentwicklung von Betazellen zu funktionsuntüchtigen Vorläuferzellen bisher einzig auf metabolischen Stress zurückgeführt. Die Daten der Freiburger Forscher zeigen jedoch, dass auch eine epigenetische Fehlregulation erforderlich ist und sogar für Diabetes ausreicht.

Quelle / mehr dazu
https://www.mpg.de/12059950/diabetes-epigenetik
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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von hut »

Aufgrund des erhöhten Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden/werden vielen Diabetesbetroffenen wurden/werden Statine (Cholesterinsenkner) zur Vorbeugung gegen Gefässschäden und Herzerkrankungen verordnet.
Statine standen unter Verdacht, Diabetes zu begünstigen, die Leber zu schädigen und das Schlaganfall-Risiko zu erhöhen. Was ist wahr ist und was übertrieben?

diabetesclub.ch ist auf ein interessantes, aktuelles Studienergebnis der Uniklinik Genf zu Statinen gestossen:

WELCHE GEFAHREN STATINE BERGEN

Statine sind bemerkenswert sicher. Ihr Nutzen überwiegt das Risiko für alle angelasteten Nebenwirkungen bei Weitem, betonen europäische Kardiologen nach einer Prüfung der Datenlage.

Statinen werden Muskelschmerzen angelastet und sie stehen unter Verdacht, Diabetes zu begünstigen, die Leber- und Nierenfunktion zu beeinträchtigen und die Risiken für hämorrhagische Schlaganfälle und Katarakt zu erhöhen.

Was davon wahr ist und was übertrieben, haben jetzt Experten der Europäischen Atherosklerose-Gesellschaft (EAS) anhand der Datenlage geprüft.

Die Ergebnisse hat das Gremium um den Kardiologen Professor François Mach von der Uniklinik Genf in einem Konsensuspapier zusammengestellt (Europ Heart J 2018; online 27. April).

Muskelbeschwerden?
Das größte Problem im Praxisalltag sind zweifellos die "statin-associated muscle symptoms" (SAMS), die nicht selten zum Absetzen der Therapie führen. Nach dem EAS-Papier liegt die SAMS-Prävalenz nach randomisierten Studien bei nur 0,1 bis 0,2 Prozent und damit deutlich unter den Raten in nicht-verblindeten Beobachtungsstudien mit 7 bis 29 Prozent.

Die Diskrepanz wird mit einem Nocebo-Effekt erklärt: Weil Medien häufig über die Statin-Nebenwirkung berichten, führe dies bei Patienten zu einer negativen Erwartungshaltung. Die Empfehlung: "Unter Statinen vorkommende Muskelbeschwerden nicht vorschnell der Therapie anlasten, ohne möglichen Ursachen genauer auf den Grund gegangen zu sein."

Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/
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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von hut »

diabetesclub.ch ist auf einen lesenswerten Artikel von Franziska Bachl, Kommunikationsverantwortliche von Roche Diabetes Care gestossen:

NICHTS GEHT MEHR, WENN DER DIABETES ZUM BURNOUT FÜHRT

Das Burnout, ein Zustand totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung ausgelöst durch Dauerstress, gilt als neue Volkskrankheit und ist längst kein Tabuthema mehr. Doch nur wenige wissen, dass Diabetesbetroffene besonders anfällig für ein Burnout sind!

Forscher befragten 5‘000 Diabetesbetroffene: etwa 40 Prozent fühlten sich durch den Diabetes stark gestresst. Eine weitere Studie zur Insulinpumpen-Therapie zeigte, dass bei 28 Prozent der Teilnehmenden ein «Diabetes-Burnout» die Ursache für ihren Therapieabbruch war.

Wie entsteht ein Diabetes-Burnout?
Menschen, die «Diabetes-Burnout» gefährdet sind, erwarten während der Therapie von sich selbst oft sehr oder gar zu viel. Sie verfolgen (praktisch) unerreichbare Blutzucker- und HbA1c-Werte und setzen sich damit selbst unter Druck. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel erst recht. Ein richtiger Teufelskreis entsteht: Die Betroffenen werden immer frustrierter, bis sie das Blutzuckermessen schliesslich als sinnlos erachten und die Therapie nicht selten komplett aufgeben. Eine gefährliche Situation, in der viele Patienten zynisch und hoffnungslos reagieren und weder Arzt noch Partner oder Familie um Hilfe bitten. Doch wer die Zeichen erkennt, kann die Situation bewusst ändern. Hier kannst du testen, ob bei dir erste Hinweise für eine Gefährdung vorliegen: http://www.diabetes-psychologie.de/downloads/paid.pdf

Die 10 goldenen Regeln gegen Diabetes-Burnout
Denk daran: Die Kunst der Diabetestherapie besteht darin, den Diabetes im Griff zu haben, sich aber gleichzeitig das Leben mit ihm so leicht wie möglich zu machen. Dein Arzt oder die Diabetesberatung kann dir helfen, realistische Therapieziele zu entwickeln, die auf deine Bedürfnisse abgestimmt sind.

Wir haben ausserdem 10 Regeln zusammengestellt, die dir helfen sollen, ein Diabetes-Burnout zu verhindern:

1. Setze dir realistische Ziele in der Diabetestherapie.
2. Niemand ist perfekt und das ist auch gut so.
3. Akzeptiere, dass Blutzuckerwerte auch einmal schwanken können.
4. Auch Rückschläge gehören zum Leben.
5. Konzentriere dich auf deine Erfolge.
6. Achte auf deine Körper: Gönne ihm ausreichenden Schlaf und Bewegung.
7. Lerne «Nein» zu sagen.
8. Suche deine Entspannung: Meditation, autogenes Training, Yoga, Tai-Chi und vieles mehr steht zur
Auswahl.
9. Sprich mit deiner Familie, deinen Freunden oder deinem Arzt. Es ist normal, dass du manchmal
negative Gefühle im Hinblick auf den Diabetes hast.
10 Du bist nicht allein: Nutze die Möglichkeit, dich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Quelle:
https://mein-blutzucker.ch/burnout-und-diabetes/
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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von hut »

ZELLTRANSPLANTATIONEN OHNE IMMUNSUPPRESIVA IN SICHT ???
Wissenschaftler forschen an transplantieren Langerhans-Zellen mit «Friedensbotschaft» für die Immunabwehr

Die Transplantation von Langerhans-Inseln, die in der Bauchspeicheldrüse beheimatet sind und hier das lebenswichtige Insulin produzieren, waren bisher oft mit bescheidenem Erfolg verbunden.. Um die Anstoßung zu verhindern mussten starke Medikamente (Immunsuppressiva) verabreicht werden, die die Gefahr für die Patienten drastisch erhöhte, an Infektionen zu erkranken, manchmal sogar zu sterben.

Friedensbotschaft für die Immunabwehr
Forschern am Georgia Institute of Technology (Georgia Tech) in Atlanta und an den Universitäten von Louisville in Kentucky und Michigan in Detroit ist es jetzt im Mausmodell gelungen, die Langerhans-Zellen vor der Implantation mit einer Art Botschaft auszustatten, die für die körpereigene Immunabwehr bestimmt ist. Diese lautet: Rührt die frisch implantierten Zellen nicht an! Tatsächlich reagierte das Abwehrsystem. Es ließ die fremden Insulinproduzenten in Ruhe, und zwar für 200 Tage.

Die Forscher vermischten die Langerhans-Zellen vor der Implantation mit Hydrogel-Partikeln, in die sie ein Protein schmuggelten, das unter dem Namen Fas-Ligand (FasL) bekannt ist. FasL forderte die Effektor-T-Zellen, die normalerweise alle Fremdkörper angreifen, die Implantate nicht zu attackieren. „Wir konnten zeigen, dass wir ein Biomaterial entwickelt haben, das den Wunsch des menschlichen Körpers unterdrückt, einen bestimmten Fremdkörper anzugreifen, ohne dass der Patient dauerhaft auf Medikamente angewiesen ist, die die Immunabwehr lähmen“, sagt Hawal Shirwan von der University of Louisville, Experte für Autoimmunerkrankungen.

Angriff statt Schutz vor Angreifern
Diabetes 1 ist eine Autoimmunerkrankung. Die körpereigene Abwehr richtet sich plötzlich gegen Zellen, die sie eigentlich gegen Angreifer von Außen schützen sollen. Warum sie das tun ist unbekannt. Es muss sich um eine Informationspanne handeln, die bisher nicht erkannt wurde, geschweige denn behandelt werden kann.
Ehe Die Botenstoffe eingesetzt werden können vergeht noch einige Zeit. Es sind zahlreiche Studien nötig, um sicherzustellen, dass die Therapie keine gefährlichen Nebenwirkungen hat.

Quelle:
www.trendsderzukunft.de
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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von Kenny »

hut hat geschrieben:ZELLTRANSPLANTATIONEN OHNE IMMUNSUPPRESIVA IN SICHT ???
Wissenschaftler forschen an transplantieren Langerhans-Zellen mit «Friedensbotschaft» für die Immunabwehr

Die Transplantation von Langerhans-Inseln, die in der Bauchspeicheldrüse beheimatet sind und hier das lebenswichtige Insulin produzieren, waren bisher oft mit bescheidenem Erfolg verbunden.. Um die Anstoßung zu verhindern mussten starke Medikamente (Immunsuppressiva) verabreicht werden, die die Gefahr für die Patienten drastisch erhöhte, an Infektionen zu erkranken, manchmal sogar zu sterben.

Friedensbotschaft für die Immunabwehr
Forschern am Georgia Institute of Technology (Georgia Tech) in Atlanta und an den Universitäten von Louisville in Kentucky und Michigan in Detroit ist es jetzt im Mausmodell gelungen, die Langerhans-Zellen vor der Implantation mit einer Art Botschaft auszustatten, die für die körpereigene Immunabwehr bestimmt ist. Diese lautet: Rührt die frisch implantierten Zellen nicht an! Tatsächlich reagierte das Abwehrsystem. Es ließ die fremden Insulinproduzenten in Ruhe, und zwar für 200 Tage.

Die Forscher vermischten die Langerhans-Zellen vor der Implantation mit Hydrogel-Partikeln, in die sie ein Protein schmuggelten, das unter dem Namen Fas-Ligand (FasL) bekannt ist. FasL forderte die Effektor-T-Zellen, die normalerweise alle Fremdkörper angreifen, die Implantate nicht zu attackieren. „Wir konnten zeigen, dass wir ein Biomaterial entwickelt haben, das den Wunsch des menschlichen Körpers unterdrückt, einen bestimmten Fremdkörper anzugreifen, ohne dass der Patient dauerhaft auf Medikamente angewiesen ist, die die Immunabwehr lähmen“, sagt Hawal Shirwan von der University of Louisville, Experte für Autoimmunerkrankungen.

Angriff statt Schutz vor Angreifern
Diabetes 1 ist eine Autoimmunerkrankung. Die körpereigene Abwehr richtet sich plötzlich gegen Zellen, die sie eigentlich gegen Angreifer von Außen schützen sollen. Warum sie das tun ist unbekannt. Es muss sich um eine Informationspanne handeln, die bisher nicht erkannt wurde, geschweige denn behandelt werden kann.
Ehe Die Botenstoffe eingesetzt werden können vergeht noch einige Zeit. Es sind zahlreiche Studien nötig, um sicherzustellen, dass die Therapie keine gefährlichen Nebenwirkungen hat.

Quelle:
http://www.trendsderzukunft.de
Es besteht Hoffnung :-))


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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von hut »

diabetesclub.ch ist auf einen Artikel gestossen, welcher unseren Slogan «Diabetes! … na und?» untermauert:

ERFOLGSREZEPTE FÜR EIN GUTES LEBEN MIT DIABETES

Viele Menschen mit einem langjährigen Diabetes kommen sehr gut mit ihrer Krankheit klar. Was sind die Gründe dafür? Psychologe Prof. Bernd Kulzer reflektiert
(Auszug aus dem Gesamtartikel).

Gibt es denn Gemeinsamkeiten zwischen den Menschen mit Diabetes, die auf eine lange Diabeteserfahrung zurückblicken können – und von denen ich den Eindruck habe, dass sie sehr gut mit ihrer Erkrankung umgehen? Ich glaube schon, dass sich ein paar grundsätzlich wichtige Erfolgsrezepte ableiten lassen!

Den Diabetes akzeptieren
Es ist sicher am Anfang nicht einfach, sich mit dem neuen und nun lebenslangen Gast zu arrangieren; den wenigsten gelingt dies zu Beginn der Erkrankung. Zu einschneidend sind die Konsequenzen des Diabetes für den Alltag, fürs weitere Leben. Es hilft nichts – der Diabetes ist ab sofort präsent und bestimmt zu einem gewissen Ausmaß den Alltag. Und es ist weise, sich mit dem Diabetes zu arrangieren statt dagegen anzukämpfen.

Es macht Sinn, viel Energie darauf zu verwenden, sich gut über den Diabetes zu informieren und zu versuchen, einen eigenen Weg zu finden, um den Diabetes in sein Leben zu integrieren. Fast alle Menschen mit Diabetes, die dies erfolgreich geschafft haben, stellen sich irgendwann nicht mehr die Frage "Warum ich?" Oft höre ich stattdessen eine Haltung, die sich beschreiben lässt mit "Warum nicht, es gibt Schlimmeres im Leben" oder "Na klar, der Diabetes ist ein Teil von mir".

Nicht für den Diabetes leben – mit ihm!
Früher lebte man als Diabetiker mit kaum variablen Spritzzeiten und festgelegten Mengen an Kohlenhydraten, die zu bestimmten Zeiten gegessen werden mussten: "Natürlich benötigte das Disziplin. Aber diese Disziplin hat mir geholfen, auch andere Dinge im Leben zu verfolgen, denn ich wollte ja nicht immer nur nach der Uhr leben. Gerade weil ich so viel Aufwand für meinen Diabetes leisten musste, habe ich mich oft gefragt, wozu und wofür mache ich das?" berichtet ein Patient von mir, seit über 50 Jahren Typ-1-Diabetiker.

„Die Glücklichen sind neugierig“
Neugier und Interesse führen dazu, dass man die Welt erforscht, Neues lernt und nicht stehen bleibt. Beides zeichnet Leute aus, die aktiv ihr Leben gestalten und sich stetig weiterentwickeln. Das wusste schon der Philosoph und Schriftsteller Ferdinand Nietzsche, der schrieb, "Die Glücklichen sind neugierig."

Die meisten Menschen, die erfolgreich mit dem Diabetes zurechtkommen, sind ausgesprochen neugierig: auf die Meinung anderer, auf neue Technologien oder Erkenntnisse der Wissenschaft – oder sie hinterfragen schlicht einmal, ob der bisherige Umgang mit dem Diabetes passt – oder ob man etwas optimieren kann. Neugierde bedeutet auch, das bisherige Verhalten zu hinterfragen und einmal etwas Neues auszuprobieren:

Flexibel und offen für Neues bleiben
Flexibel bleiben: In unserer Welt müssen wir uns schnell an neue Situationen anpassen und darauf reagieren. Dies gilt auch für den Diabetes; ständig kommen neue Therapieoptionen hinzu: Technologien wie die kontinuierliche Glukosemessung oder das Flash Glukose Messsystem ändern die Sicht auf Glukosewerte; Apps sollen das Leben Diabetes erleichtern; neue Tabletten und Insuline verändern die Anforderungen an die Therapie.

Automatisierte Handlungen: mit Routine und Leichtigkeit
Was haben Ski laufen, Tischtennis spielen oder Zähne putzen gemeinsam? Es sind zu einem Großteil automatisierte Handlungen, bei denen Sie nicht ständig überlegen, was Sie tun sollen: Ein schlechter Skifahrer überlegt, wie er den Hang fahren soll, ein guter Skifahrer fährt intuitiv über die Buckel des Hangs. Ein guter Tischtennisspieler überlegt nicht, ob er die Vor- oder Rückhand einsetzt – er spielt intuitiv den Ball. Und wahrscheinlich stellen Sie sich morgens nicht die Frage, ob Sie Ihre Zahnbürste zuerst in die rechte oder linke Backentasche schieben sollen.

Und bei Diabetes? Es macht Sinn, auch hier Automatismen zu entwickeln, die das Leben mit Diabetes einfacher machen. Erfahrene Menschen mit Diabetes regen sich viel weniger über Blutzuckerschwankungen oder erhöhte Blutzuckerwerte auf, sondern korrigieren sie einfach.

Den eigenen Weg finden
Jeder Diabetes ist anders: Deshalb gibt es nicht das Patentrezept, wie sie Ihren Diabetes behandeln sollen, sondern viele Möglichkeiten. Und es ist Ihre Aufgabe, Ihren Weg zu finden, wie Sie den Diabetes erfolgreich in ihr Leben integrieren. Das wichtigste Erfolgsrezept würde ich mit Frank Sinatra formulieren: Sie müssen Ihren persönlichen Diabetes-Weg finden – I did it my way. Dabei können Sie sehr profitieren, wenn Sie sich mit anderen austauschen und sich Menschen, die dies gut hinbekommen, als Vorbild nehmen.

Quelle / mehr dazu (gesamter lesenswerter Artikel)
https://www.diabetes-online.de/a/schwer ... es-1851977
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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von hut »

THERAPIE GEGEN FOLGEERKRANKUNGEN VON ÜBERGEWICHT?
ETH Zürich entdeckt neuen Zelltyp Areg

Hoffnung für Übergewichtige: Vielleicht gibt es für Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herzinfarkt bald neue Therapien. Forschende der ETH sind in der Zellforschung einen Schritt weiter. Nur: Gegen Dicksein ist noch kein Kraut gewachsen.

Die ETH betont in ihrer Mitteilung denn auch, dass es bei diesen Erkenntnissen um die Verbesserung der physiologischen Gesundheit geht von Übergewichtigen, nicht um Therapien gegen Übergewicht.

Für einen gesunden Stoffwechsel sind mehrere kleine Fettzellen günstiger als wenige grosse. Die Forscher der ETH Zürich haben nun einen Zelltyp gefunden, welcher verhindert, dass sich neue Fettzellen bilden können. Dieser Zelltyp, Areg genannt, sei therapeutisch interessant, heisst es in der Mitteilung der ETH Zürich.

Bei den meisten Übergewichtigen können die Fettzellen das viele Fett nämlich nicht mehr speichern und geben es daher in den Blutkreislauf ab. Leber und Muskeln verfetten. Das Risiko für Diabetes und andere Folgeerkrankungen steigt.

Werden jedoch neue Fettzellen gebildet, kann das überschüssige Fett in die neuen Zellen gespeichert werden. Die Menschen erkranken weniger. Bisher ist dies nur bei 20 Prozent der Übergewichtigen der Fall.

Die Entdeckung von Areg eröffnet gemäss ETH vielversprechende Ansatzpunkte für künftige Therapien. So konnten die Forschenden zeigen, dass tatsächlich neue Fettzellen entstehen, wenn man die Aregs aus dem Fettgewebe entfernt. Wie Fettzellen entstehen, konnten Forscher bisher noch nicht restlos klären. Man wusste bisher, dass Fettzellen aus Vorläuferzellen entstehen und sich im ausdifferenzierten Zustand wahrscheinlich nicht mehr teilen.

Mit den jüngsten Resultaten rücke das Fernziel, dicke Menschen mit einer Therapie vor Diabetes und anderen Krankheiten zu schützen, ein kleines Stück näher, schreibt die ETH.

Sie weist weiter darauf hin, dass es bei dieser Erkenntnis um die physiologische Gesundheit geht und nicht um das Gewicht. Wer abnehmen wolle, dem helfe nach wie vor nur eines: weniger Kalorien essen als zu verbrauchen.

Quelle:
https://www.swissinfo.ch
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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von hut »

diabetesclub.ch berichtet bereits wiederholt über Insulin in Tablettenform. Ist die Forschung diesem Ziel nun etwas näher?

NEUER VERSUCH MIT INSULIN IN PILLENFORM

Bisher sind alle Versuche gescheitert, Diabetiker durch eine oral verfügbare Formulierung von den mehrmals täglichen Insulin-Injektionen zu befreien. Ein US-Team stellt einen neuen Kandidaten für eine Insulin-Pille vor.

Eine orale Therapie mit Insulin scheitert bereits im Magen. Die Salzsäure denaturiert Eiweiße, zu denen auch Insulin gehört. Im Duodenum wird das inzwischen funktions¬lose Hormon dann von den Enzymen der Bauchspeicheldrüse zersetzt. Selbst wenn das Insulin diese beiden Hürden überwinden würde, hätte es nur eine geringe Chance, die Mukusbarriere im Dünndarm zu durchdringen und von den Epithelzellen der Schleimhaut resorbiert zu werden.

Die erste Hürde (Magensaft) lässt sich heute relativ leicht überwinden. Samir Mitragotri von der John A. Paulson School of Engineering and Applied Sciences in Boston und Mitarbeiter haben ihr orales Insulin in eine säurefeste Kapsel verpackt, die sich erst in der alkalischen Umgebung des Dünndarms auflöst. Solche Formulierungen werden seit längerem in der Pharmazeutik verwendet.

Der zweiten Gefahr, dem Abbau durch intestinale Enzyme, entgeht die neue Formu¬lierung durch Einbindung in eine ionische Flüssigkeit aus Cholin und Geransäure (CAGE). Diese scheint es dem Insulin-Molekül auch zu ermöglichen, die Mukusschicht zu durchdringen und ungehindert von den „Tight junctions“ an den Epithelzellen vorbei in die Schleimhaut zu diffundieren und schließlich von den dortigen Blutgefäßen in Richtung Leber transportiert zu werden.

In den ersten tierexperimentellen Studien soll das CAGE-Insulin bereits in einer Dosierung von 3 bis 10 U/kg den Blutzucker signifikant um bis zu 45 Prozent gesenkt haben. Wegen der langsamen Resorption werde eine langfristige Wirkung erzielt, schreibt Mitragotri. Sie könnte die neue Formulierung als Basalinsulin interessant machen.

Quelle:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ?nid=96070
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Re: Heute gelesen.....

Beitrag von hut »

Einmal mehr stellt Google, zusammen mit der Firma Infineon ein Blutzucker-Messsystem in Aussicht. Realität oder sommerlicher Fake?

RADAR UND KÜSTLICHE INTELLIGENZ (KI) SOLLEN BLUTZUCKER MESSEN


Diabetiker könnten in Zukunft mit Hilfe eines von der University of Waterloo entwickelten Systems ihren Blutzucker ohne die Entnahme von Blut kontrollieren. Die Forscher kombinierten mit Radar und künstlicher Intelligenz zwei Technologien ADVERTISEMENT zur Feststellung der Zuckerwerte. Ziel ist es laut Forschungsleiter George Shaker Blut innerhalb des Körpers abzutasten ohne eine Flüssigkeit entnehmen zu müssen. "Wir hoffen, das kann als Smartwatch umgesetzt werden, die die Werte permanent überwacht."

Teil der Forschung ist eine Kooperation mit Google und Infineon. Die beiden Unternehmen entwickelten gemeinsam ein kleines Radargerät. Input für mögliche Anwendungen kam von ausgewählten Teams auf der ganzen Welt. Die Forscher der University of Waterloo nutzen das Radargerät dafür, Hochfrequenz-Radiowellen in Flüssigkeiten mit verschiedenen Zuckerwerten zu schicken und Radiowellen zu empfangen, die reflektiert werden.

Die Informationen zu den reflektierten Wellen werden dann in digitale Daten umgewandelt. Sie werden von Algorithmen der künstlichen Intelligenz analysiert, die die Forscher entwickelt haben. Die Software kann Veränderungen der Zuckerwerte basierend auf mehr als 500 Welleneigenschaften oder -charakteristiken erkennen. Dazu gehört auch, wie lange es dauert, bis sie wieder beim Gerät einlangen.

Genauigkeit von 85 Prozent
Erste Tests mit Freiwilligen am Research Institute for Aging in Research Institute for Aging lieferten Ergebnisse, die 85 Prozent so genau waren wie die traditionelle Blutanalyse. Laut Shaker konnten die Forscher nachweisen, dass Radar für die Untersuchung von Veränderungen des Blutes eingesetzt werden kann. In einem nächsten Schritt soll das System dahingehend verbessert werden, dass es die Zuckerwerte genau quantifizieren und die Ergebnisse über die Haut gewinnen kann. Gemeinsam mit Infineon wird an einer Verkleinerung des Radargeräts gearbeitet. Dabei wird auf geringe Kosten und einen geringen Energieverbrauch abgezielt. Laut Shaker soll ein tragbares Gerät innerhalb von fünf Jahren auf den Markt kommen.

Quelle:
https://www.wallstreet-online.de/nachri ... blutzucker
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