TIR als wichtger Marker für die Bluzucker-Einstellung

Alles um den Blutzucker
Kenny
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Re: TIR als wichtger Marker für die Bluzucker-Einstellung

Beitrag von Kenny »

Herr_Koch hat geschrieben:Ich hab das mit dem SEA aufgegeben. Mittags kann ich wann und wie ich will spritzen, sobald ich mehr als, sagen wir, 40 Gramm Kohlenhydrate zu mir nehm, schiesst der Zucker hoch. Drum lass ich die meist weg. Was wiederum zu nahezu geraden Linien (und Zeit im Zielbereich) führt. Abends spritz ich in der Regel nach dem Essen und s geht mal so, mal so. Hab mittlerweile abends aber eher gute Werte. Nur wenn ich explizite Kohlenhydratgerichte (Pasta, Pizza, Brot) ess, hab ich verzögerte Anstiege. Die hatte ich mit dem Libre nicht so ausgeprägt. Oder es hat die nicht korrekt darstellen können.
Hmm bei mir kommt das zum Glück ziemlich gut hin und ich hab hinten raus kaum Werte die aus dem Zielbereich sind. Dafür machte mir die letzten zwei Tage sonst irgendwas einen Strich durch die Rechnung. Hatte perfekte Werte vor der Bettruhe, nichts mehr gegessen oder so aber gegen 3 Uhr dann weit aus dem Zielbereich 13-15mmol/l. Einmal bin ich eh aufgewacht und hab korrigiert und war wieder bei 7 mmol. Dennoch „verlierst“ du da natürlich schon alles um dein persönliches Ziel beim TIR erreichen zu können [emoji17] Kann mir die Werte aber auch überhaupt nicht erklären wieso es so ausschlägt, ging auch schon anders. Und gestern kurz vor dem Abendessen ist er dann nochmal kurz durch die Decke obwohl ich kurz davor sogar etwas korrigiert habe damit der Wert hin zum Essen besser wird ... schwierig


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hut
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Re: TIR als wichtger Marker für die Bluzucker-Einstellung

Beitrag von hut »

Kenny hat geschrieben: Kann mir die Werte aber auch überhaupt nicht erklären wieso es so ausschlägt, ging auch schon anders.
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Re: TIR als wichtger Marker für die Bluzucker-Einstellung

Beitrag von Kenny »

hut hat geschrieben:
Kenny hat geschrieben: Kann mir die Werte aber auch überhaupt nicht erklären wieso es so ausschlägt, ging auch schon anders.
Nicht erklärbare Werte gehören (fast) zum Alltag der Diabetesbetroffenen. Einfach nicht verrückt machen lassen …..
Ja da hast du Recht, man vergisst es nur allzu oft...und gepaart mit gesundem Ehrgeiz... ;-)


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Re: TIR als wichtger Marker für die Bluzucker-Einstellung

Beitrag von hut »

CGM-WERTE KÖNNEN DEN HbA1c NOCH NICHT ERSETZEN

Bisherige Prüftests zur Qualität von CGM-Systemen sind nicht ausreichend standardisiert, kritisierte Diabetologe Dr. Freckmann in Madrid. Auch Patienten müssten klare Handlungsanweisungen an die Hand gegeben werden.

Mit kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) bei Diabetes ermittelte Werte können erheblich von der Realität abweichen. Das müssen Patienten wissen und die Daten gelegentlich mit Blutzuckerselbstmessung kontrollieren, betonte Dr. Guido Freckmann vom Institut für Diabetes-Technologie (IDT) der Universität Ulm. Der Diabetologe kritisierte bei der International Conference on Advanced Technologies & Treatments for Diabetes in Madrid, dass bisherige Prüftests zur Qualität von CGM-Systemen nicht ausreichend standardisiert seien.
Für Geräte zur Blutzuckerselbstmessung wurde mit der „ISO 15197“ vor einigen Jahren ein Standardverfahren zur Qualitätskontrolle geschaffen. Alle Geräte müssen sich dabei den gleichen Tests unterziehen. Abweichungen von über +/-15 Prozent von Laborwerten sind nicht zulässig.

Werte schlecht vergleichbar

„Für CGM-Geräte gibt es solche Standards nicht“, kritisierte Freckmann. Zwar arbeiten die Gerätehersteller bei CGM mit der sogenannten „Mean Absolute Relative Difference“ (MARD), für die Tests gebe es aber kein standardisiertes Verfahren, so Freckmann. Nach seiner Ansicht reicht auch der neue von der US-Zulassungsbehörde FDA festgelegte „intraoperable CGM“ (iCGM)-Standard nicht aus. Vor allem die Werte verschiedener Geräte seien daher bisher besonders in Grenzbereichen nur schlecht vergleichbar.
Was das heißt, haben IDT-Forscher untersucht. Dabei haben sie die Werte zweier CGM-Systeme bei 24 Patienten über eine Woche verglichen, und zwar ein „real time“ (rt) und ein „intermittent scanning“ (isc)-System. Im Normalbereich hätten die Werte der „time in range“ (TIR) gut übereingestimmt (70-180 mg / dl). Vor allem aber für die Zeiten im Hypoglykämiebereich, „time below range“ (TBR), habe es Abweichungen von täglich bis zu einer Stunde gegeben. „Mit verschiedenen Geräten würden also beim selben Patienten wahrscheinlich unterschiedliche Therapieentscheidungen getroffen“, sagte Freckmann dazu.

Klare Handlungsanweisungen nötig
Der Diabetologe lobt die CGM, weil damit Patienten der Verlauf ihrer Krankheit gut vermittelt werden kann. Der Nutzen erschließt sich aber nur nach ausreichender Schulung und dabei müssen auch die Grenzen des Messverfahrens aufgezeigt werden. „Diabetiker sehen dabei Dinge, die sie vorher nicht gesehen haben“, sagte er, „etwa, wenn der Blutzucker kurzfristig auf 360 mg / dl steigt.“
Patienten brauchten für solche Situationen klare Handlungsanweisungen und dürften nicht überreagieren. Und um die Qualität der Stoffwechseleinstellung zu beurteilen, sollten Ärzte auch weiterhin nicht auf die HbA1c-Messung einmal im Quartal verzichten, betont Freckmann.

Quelle:
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/CG ... 11F7BFEYI4
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Re: TIR als wichtger Marker für die Bluzucker-Einstellung

Beitrag von hut »

diabetesclub.ch berichtete am 20. Juni 2029 «TIR ist ein wichtiger Marker für die Diabetes-Einstellung" (s. Eingangspost in diesem Thread).

Heute ist diabetesclub.ch auf einen interessanten Fachartikel in diesem Zusammenhang gestossen:

KONTINUIERLICHE GLUKOSEMESSUNG –
NEUE MASSE, NEUE ZIELE


Die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) in ihren unterschiedlichen Varianten erlaubt im Vergleich zur herkömmlichen Glukoseselbstmessung einen deutlich verbesserten Einblick in die Blutzuckerprofile von Diabetes-Patienten. Real-World-Daten zeigen nun, dass die laut Konsensus definierten Ziele flächendeckend verfehlt werden.

Mit CGM wurde es möglich, neue Therapieziele zu definieren. Diese wurden in einem 2019 publizierten internationalen Konsensusdokument festgelegt. Generell sollen sich Patienten mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes 70 Prozent des Tages in einem Zielbereich zwischen 70 und 180 mg/dL Glukose bewegen. In besonderen Situationen, wie beispielsweise in der Schwangerschaft, gelten angepasste Zielwerte.Prof. Dr. Irl Hirsch von der University of Washington weist darüber hinaus auf die Bedeutung neuer Indizes und Parameter hin, deren Bestimmung überhaupt erst durch die Einführung von CGM möglich wurde. So kann zur Beschreibung der glykämischen Variabilität der Variationskoeffizient (VK) herangezogen werden, der definiert ist als der Quotient aus Standardabweichung zu Mittelwert, angegeben in Prozent.2 Der Zielwert ist in Diskussion. Hirsch: „Vorgeschlagen wurden 33, 34 oder 36 Prozent. Je niedriger der VK ist, desto weniger Hypoglykämie macht der Patient durch.“

Nun sei, so Hirsch, die Frage zu stellen, ob und wie weit Patienten im klinischen Alltag diese neuen Therapieziele erreichen. Leider gelingt das selbst in klinischen Studien nur eingeschränkt. So lag in der WISDM-Studie die durchschnittliche Time in Range in der CGM-Gruppe bei lediglich 63 Prozent. Mit konventioneller Blutzuckermessung wurden nur 54 Prozent erreicht. Hirsch weist allerdings darauf hin, dass der Einsatz von CGM zu einer Reduktion des Variationskoeffizienten von 41 auf 37 Prozent führte.

Die guten verfügbaren Patientendaten aus dieser (noch unpublizierten) Kohorte sowie deren Analyse weisen allerdings auf ein neues und noch ungelöstes Problem hin: die Korrelation der mittels CGM gemessenen Glukosewerte mit dem HbA1c. Theoretisch lässt sich zwar aus der durchschnittlichen Plasma-Glukose das HbA1cerrechnen, doch zeigen Funnel Plots der individualisierten Patientendaten, dass diese Umrechnung beim konkreten Patienten keineswegs verlässlich sein muss.

Quelle / mehr dazu:
https://medonline.at/innere-medizin/dia ... eue-ziele/
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