Hb1c-wie oft im jahr?

Alles um den Blutzucker
ondi

Re: Hb1c-wie oft im jahr?

Beitrag von ondi »

Erste Erfahrung mit 6-Mte.-HbA1c: Nicht vorteilhaft! :W

Zum ersten Mal habe ich statt dem 3-Monate-Intervall für die HbA1c-Messung ein 6-Monate-Intervall. Es ist in 3 Wochen beendet — und ich muss sagen, dass ich ein ausgeprägt ungutes Gefühl dabei habe!

Es mag wohl weniger problematisch sein, wenn man so etwas übers Sommerhalbjahr macht. :lol: Wenns heiss ist, dann kommt man kaum auf die Idee, sich Winterspeck anzufuttern … und ausserdem ists draussen anmächeliger zum ausgedehnten Bewegen in der Natur.

Der Kuhnagel war jedes Mal wieder sofort da :cry: in diesem Winter, auch trotz dicken Handschuhen und Fingerbewegen beim Gehen … und blieb, bis ich drinnen wieder aufgewärmt war. Aber komisch: In den ersten 3–5 Minuten an der Kälte habe ich die Wärme von drinnen noch gespeichert und bekomme auch ohne Handschuhe keine kalten Finger!

Ich muss wohl meine HÄ bitten, wieder zum 3-Monate-Modus zurückzuwechseln. Denn ich habe (wie schon angetönt) über die letzten fünf Monate bei den tiefen Temperaturen einfach zu viel und zu fett gegessen — und das jetzt halt OHNE Kontrolle. Denn laut HÄ soll ich sowohl BD/Puls als auch BZ nur noch sporadisch messen … , weil ja die Werte bisher doch ganz gut waren.

Feststellen musste ich, dass ich seit etwa 3 Monaten ca. 4 kg mehr habe und sich auch das Bauchfett breitgemacht hat. Alles ist natürlich eine Frage der Disziplin. :? Und hinzu kommen eben auch noch nervliche Belastungen, die es wahrscheinlicher machen, dass man sich ab und zu etwas in den Mund steckt.

Das Gewicht an sich stört mich nicht besonders, wenn es nicht gleichzeitig einen Kleiderneukauf notwendig macht. Aber die Ungewissheit, wie es um das HbA1c steht, ist schon sehr lästig. Die einzelnen und daher nicht gerade als Durchschnitt repräsentativen Messungen waren nicht schlecht, wenngleich der Morgenwert nicht selten um etwa 1,0 mmol über dem bisherigen Mittel lag.

Zusammengefasst muss ich sagen: Eine gute Idee dünkt mich das halbjährliche HbA1c nicht. Und sogar wenn ich es aus dem eigenen Sack zahlen müsste, würde ich trotzdem wieder zum Dreimonateintervall wechseln. Vielleicht ist mein Wille einfach nicht so stark, dass ich das Diätregime ohne Kontrolle stur durchziehen kann. Aber das baldige HbA1c am 7.3. wird da zeigen, was Sache ist. 8-)
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hut
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Re: Hb1c-wie oft im jahr?

Beitrag von hut »

Ich denke, dass die dreimonatliche HbA1c-Messung absolut Sinn macht, da die Glucose im Hämoglobin nicht länger, als 3 Moante gespeichert wird.
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Re: Hb1c-wie oft im jahr?

Beitrag von Herr_Koch »

Grundsätzlich ist der HbA1c ja nur eine Bestätigung, resp. Kontrolle deiner Werte zwischen den Messungen. Als Typ 2er, der sich durch die Ernährung behandelt, misst du aber ja nicht so viel wie jemand, der Insulin spritzt. Daher find ich, dass eine engmaschigere Bestimmung des HbA1c durchaus Sinn macht. Wer täglich mehrmals misst, käme auch mit einer halbjährlichen Kontrolle durch, wenn er gut eingestellt ist. Aber rein vom Sinn her bietet sich die Quartalskontrolle für jeden natürlich an.
ondi

Re: Hb1c-wie oft im jahr?

Beitrag von ondi »

Eine kurze Ergänzung zu meinen 2 Posts weiter oben:

Nach 2-maligem Verschieben hatte ich nun mein erstes HbA1c, das nicht wie bisher 3-monatlich, sondern 6-monatliches Intervall hatte.

Obwohl ich wie erwähnt wegen des 3-Mte.-Lochs (das HbA1c zeigt ja höchstens das Durchschnittsresultat der letzten 3 Monate) Bedenken hatte und sie meiner HÄ auch kommunizierte, will sie nicht mehr zum normalen Vierteljahrturnus zurückwechseln. :x

Grund: Die bisherigen Werte sind nicht alarmierend. Meine Hauptbedenken waren: Im Winterhalbjahr bewege ich mich wegen des Kuhnagels weniger draussen und das Geld für ein Laufband oder einen Hometrainer habe ich nicht … und ausserdem isst man ja im Winter (besonders Advent und Weihnachts-/Neujahrsfeiertage) üppiger als in der warmen Jahreszeit.

Das HbA1c-Resultat sprach aber halt leider (oder vielleicht eher: glücklicherweise) fürs Argument meiner Hausärztin: Ich hatte trotzdem nur 5,7 %. Und damit wirds nun beim 6-Monate-Intervall bleiben.
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Re: Hb1c-wie oft im jahr?

Beitrag von hut »

Ich betrachte die vierteljährliche HbA1c-Kontrolle bei einem Diabetiker grundsätzlich als völlig angemessen und keinesfalls als Luxusuntersuchung. Wie bereits erwähnt, speichert das Hämoglobin die Werte lediglich während drei Monaten. Die Kosten für die Untersuchung sind gering, so dass auch aus gesundheitspolitischen Überlegungen kaum eine Notwenigkeit dazu besteht, die Kadenz zu reduieren.
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bernie

Re: Hb1c-wie oft im jahr?

Beitrag von bernie »

Sali zämä

Die Antworten erstaunen mich alle sehr. Bin Typ 1 seit langer langer Zeit. Am Anfang habe ich das auch immer gemacht - alle 3 Monate HBA1C.
Spitzensport treibe ich schon immer. Seit 2 Jahre in alten Jahren habe ich mit Bodybuilding begonnen und achte auch sehr auf meine Ernährung. Eine perfekte Kombination.

Zum Thema HBA1C Messung:
Wenn man es im Griff hat dann reicht 1x pro Jahr völlig aus. Da ist jeder alt genug, das selber zu beurteilen. Dazu erfasst man ja täglich seine Messungen und führt Protokoll (oder Ihr etwa nicht?)

Das HBA1C benötigt man nur, um einen Status der Zustände der letzten 3 Monate zu bestimmen.

Alles andere ist Geldverschwendung und hat auch nichts mit der Gesundheit zu tun.

Mit den heutigen schnellwirksamen Insulinen kann man auch kurzzeitige "Hochs" wieder "ins Lot" bringen. Misst man 4x pro Tag den Zucker (was ich erwarte), dann hat man das im Griff.

Fussuntersuchungen habe ich noch nie durchgeführt. Das kann man auch selber tun. Man ist ja alt genug.

Es wird zwar immer geschwafelt, dass man bei Verletzungen vorsichtig sei müsse. Ich hatte deswegen aber noch nie Probleme. Auch Verletzungen und Wunden sind immer Tipp Topp verheilt.

Feststellung:
Ich stelle fest, dass sich viele Hausärzte und auch Aerzte an Spitälern mit dem Diabetes nicht solide auskennen.

Mein aktueller Hausarzt bestätigt dieses Vorgehen. Gesunder Menschenverstand.

Zum Thema Strassenverkehrsamt:
- das verhebt rechtlich nicht. Ein Protokoll mit den Messungen reicht völlig aus. 1x im Jahr HBA1C ebenfalls. Ist sowieso ein Witz: Zügelt man vom Kanton Zürich nach Zug: In Zug muss man da gar nichts mehr tun und dem Strassenverkehrsamt abgeben.....aber das nur so am Rande

Ausblick:
- Mehr Selbstvertrauen
- hört auf Euch selber. Wenn Ihrs im Griff hab (und das wisst Ihr ja selber), dann reichen 2x pro Jahr HBA1C völlig aus
- Langzeitschäden entstehen sicherlich nicht dadurch, dass man jetzt nur 2x pro Jahr HBA1C misst anstatt 4x.....

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Ich spreche hier nur für Typ1 Diabetiker, da ich den Typ2 zu wenig kenne...;-) Ebenfalls unterstütze ich nur Spritzen und keine Pumpen. Warum soll ich eine Pumpe tragen das bringt mir selber, meiner Gesundheit und den Kosten keine Vorteile....!
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Zuletzt geändert von bernie am So 11. Aug 2013, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hb1c-wie oft im jahr?

Beitrag von hut »

Herzlich willkommen im diabetesclub.ch, Bernie. Ich wünsche dir in unserem Forum einen angenehmen Austausch.
Ich denke nicht, dass eine vierteljährliche HbA1c-Bestimmung reine Geldverschwendung ist. Auch wenn selbst über die gemessenen Werte Buch geführt wird, erachte ich es als sinnvoll, dass die Situation vierteljährlich mit dem Arzt besprochen wird.

Ich gehe davon aus, dass zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen und Haltungen bestehen können....
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Re: Hb1c-wie oft im jahr?

Beitrag von Herr_Koch »

Wenn man es im Griff hat dann reicht 1x pro Jahr völlig aus. Da ist jeder alt genug, das selber zu beurteilen. Dazu erfasst man ja täglich seine Messungen und führt Protokoll (oder Ihr etwa nicht?)

Das HBA1C benötigt man nur, um einen Status der Zustände der letzten 3 Monate zu bestimmen.

Alles andere ist Geldverschwendung und hat auch nichts mit der Gesundheit zu tun.
Wo liegt denn dann der Sinn der jährlichen Messung? Wenn ich nur im Dezember messe, habe ich dann den Schnitt meiner Werte fon Oktober bis Dezember. Sonst nichts. Dann kann ichs ja auch grad ganz bleiben lassen, nach deiner Logik.

Ich geb dir insofern aber recht, dass der HbA1c für uns "Berufsdiabetiker" nicht so wahnsinnig wichtig ist. Wie mein BZ im Alltag ausschaut ist entscheidend und dafür hat man seine eigenen Messungen, die man selber protokolliert.

Trotzdem sind wir chronisch krank und haben vielleicht neben dem HbA1c noch andere Baustellen, die einer regelmässigen Kontrolle bedürfen. Völlig daneben sind die Kontrollen also in der Regel nicht. Obs nun alle drei Monate sein muss, kann man im Einzelfall sicher diskutieren. Ich war auch schon im Halbjahresrhythmus und fand, dass dies für mich ausreicht.
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