Tobsucht einer 2jährigen

Nebst den Diabetesmanagement gibt es manchmal auch bei Kindern mit Diabetes Erziehungsfragen zu diskutieren.
sonnenblume
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Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von sonnenblume »

Liebes Glückskäferli. Soweit ich informiert bin, ist es in der Schweiz (noch) nicht üblich den Kindern gleich eine Pumpe zu geben, ausser im Welschland. Es kommt halt draufan in welchem Spital das Kind ist, je nachdem wird den Eltern überhaupt nichts erzählt von einer Pumpe. Ich finde es zwar gut, wenn man auch das Handling mit dem Pen erlernt. Persönlich würden wir jedoch die Pumpe um kein Geld wieder hergeben. Wir haben aber auch mit Pen gestartet - ein Jahr lang, dann haben wir auf mein Drängen hin die Pumpe erhalten. Zu Beginn der Krankheit wussten wir nichts von einer Pumpe. Davon habe ich in der Kids-Gruppe erfahren wo wir uns angeschlossen haben.
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Glückskäferli
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Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Glückskäferli »

Meine Tochter wurde im Spital von Münsterlingen eingestellt. Ich würde sogar behaupten, das man bei der neuen Diakinderärztin in St. Gallen und Winterthur eher eine Pumpe bei Kleinkinder bekommt.
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Glückskäferli
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Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Glückskäferli »

Für mich ist das fast schon eine Misshandlung, bei Kleinkinder mit einem Pen zu arbeiten! Logisch sollte man für den Notfall wissen, wie ein Pen geht aber in der heutigen Zeit braucht man als Pumpenträger so gut wie keinen Pen mehr.

Kannst du dir vorstellen, dein Kind hat einen Wachstumschub. Entweder verweigerst du ihm die Zwischenzwischenmahlzeit oder du Stichst sie jedes mal mit dem Pen. Die Blutzuckerschwankungen in der Nacht kann man meistens bei Kleinkinder fast nicht abfangen, ohne Pumpe. Und musst daher hohe Werte einfach so akzeptieren. :?
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Lukas_ch
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Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Lukas_ch »

Wir waren im Kantonsspital Aarau und uns wurde nichts von der Pumpe erzählt. Ich wusste zwar, dass es das gibt, ging aber davon aus, dass dies für Kinder gar nicht möglich ist. Ob es unsere Tochter jedoch momentan akzeptieren würde, weiss ich auch nicht, deshalb will ich derzeit mal so weiterfahren wie wir es kennen. Wir haben jedoch nicht einen Pen, sondern ziehen die 2 verschiedenen Insuline mit einer Einwegspritze auf und spritzen sie jeweils morgens und abends in den Oberschenkel. Wir werden das Thema Pumpe aber sicher beim nächsten Kontrolltermin ansprechen. So langsam haben wir die Dosis im Griff, auch wenn sie heute Nacht wieder mal zu tief war und Traubenzucker brauchte. Aber wenigstens ist nicht mehr alles über 20, wir pendeln derzeit so zwischen 4.5 und 10.0, im Gegensatz zum Spitalaufenthalt mit 10 - 30 schon besser.

Ich bin froh, hier "Verbündete" gefunden zu haben.

Gruss Lukas
Mira Belle

Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Mira Belle »

Ich hoffe es stört nicht, wenn ich mich hier auch zu Wort melde. Ich habe zwar ein Kind (3 Jahre, seit einem Jahr im Trotzalter), aber er hat keinen DM. Ich selber seit ich 25 war.

Was ich dabei nicht verstehe. Wieso muss man einem Kleinkind die Spritzen mit einer Spritze machen, die auch wirklich nach Spritze aussieht. So ein Pen wäre ja dann schon was wie ein Kugelschreiber und sähe bestimmt nicht mehr so aus wie die Spritze, die der Arzt macht.

Ausserdem: Wieso erst lernen mit Langzeitinsulin umzugehen und die richtige Dosis auszutüfteln, wenn man schlussendlich sowie eine Pumpe will. Klar ist es für euch jetzt am Anfgan viel Neues, das ihr lernen müsst. Aber es macht ja keinen grossen Unterschied ob die Spritze aufzieht und verabreicht (was ja auch gelernt werden muss) oder die Pumpe füllt und dann aufklebt und das Insulin dann via Gerätchen, das gar keine Ähnlichkeit mit einer Spritze habt ab zu geben.

Wegen dem herauszerren. Würde sie denn effektiv das Body abziehen, wenn ihr schafft ihr die mit einem Bauchgurt um den Bauch zu machen? Bei Medtronic gibt es doch eine Fernbedienung. Das heisst sie würde nicht mal merken, dass ihr jetzt Insulin spritzt. Bei der Patchpumpe von Ypsomed gibts kein Kabel. Die Patchpumpe klebt wo auch immer und das Blutzuckermessgerät ist zugleicht auch Fernsteuerung. Ausserdem helfen die Pumpe nachdem man die Parameter mal richtig eingestellt sind bei der Berechnung der Korrekturdosis oder dem Bolusinsulin etc.

Ich wünsche euch viel Kraft auf euerem Weg und hoffe, dass euch nicht zu viele Steine im Weg liegen.

Wegen der Hilfe im Haushalt oder beim Spritzen: Wäre hilfreich wenn wir wüssten in welcher Region und Kanton ihr lebt.
Mira Belle

Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Mira Belle »

Glückskäferli hat geschrieben:Kannst du dir vorstellen, dein Kind hat einen Wachstumschub. Entweder verweigerst du ihm die Zwischenzwischenmahlzeit oder du Stichst sie jedes mal mit dem Pen.
Habe jetzt doch noch alle Antworten gelesen und bin froh, dass ich das nicht als einzige so sehe. Und Spritzen sind ja dann nochmal schlimmer als der Pen. Das wäre doch gar nicht nötig. Wieso tut man dem Mädel das an wenns doch gar nicht sein muss. Das "Verhältnis", das sie zu Ihrem Zucker aufbaut ist doch so von Anfang an total verkrampft und mit so vielen negativen Gefühlen verkoppelt. Wieso nicht so spritzen, dass sie nicht mal weiss, dass man es tut! Klar ist es nicht wahnsinnig schön so einen Pod zu stechen aber viel lieber alle drei Tage einen Pod als täglich mehrere Spritzen.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr die für eure Tochter und euch als Eltern richtige Entscheidung trefft und man euch dabei unterstützt. Denn ihr seid die, die täglich damit leben müsst, nicht der Diabetologe.
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Herr_Koch
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Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Herr_Koch »

Mindestens einen Pen würd ich auch empfehlen. Ich bin kein Pumpenfan (für mich selbst) und verstehe die Bedenken. Allerdings gibts grad bei Kindern durchaus gewichtige Gründe dafür. Würde also das Them mal ansprechen. Und auf jeden Fall von der Spritze weg. Ist auch für euch angenehmer.
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Glückskäferli
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Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Glückskäferli »

Hi Mira

Die Fernbedienung bei der Medtronic ist bei Kleinkinder unbrauchbar. Der Grund ist ganz einfach, wenn man in der Nacht korrigieren muss, ist die Dosis viel mals kleiner als 0.1 Einheiten ( das ist die kleinste Einheit die man mit dieser Fernbedienung abgeben kann ). Ich muss meistens bei meiner Tochter 0.05 oder 0.025 Einheiten korrigieren! Und wieviel man abgibt, hört man nur von den Pipgeräuschen :( , das ist mir zu unsicher.


Gruss Glückskäferli
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Mira Belle

Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Mira Belle »

Dann halt doch Omnipod von Ypsomed. Ich habe schon gehört, dass für Kinder das Insulin verdünnt wurde, damit es mit der Pumpe trotzdem geht, weiss aber nicht ob das zum Teil immer noch gemacht wird/geht.
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Glückskäferli
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Re: Tobsucht einer 2jährigen

Beitrag von Glückskäferli »

Hi Mira

Wenn ich bei meiner Tochter hätte mitbestimmen können, dann hätte sie heute eine Combo mit verdünntem Insulin.

Die Combo ist im allgemeinen sehr günstig und einfach zu bedienen. Man muss nicht die Pumpe direkt anfassen, geschieht alles direkt über die Fernbedienung / Messgerät.


Glückskäferli
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