Böse Erfahrung mit Freestyle libre

Alles ums FreeStyle Libre Messsystem
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RoliCH

Böse Erfahrung mit Freestyle libre

Beitrag von RoliCH »

Guten Tag
Zwar bin ich neu hier im Forum, aber schon seit 1998 Diabetiker Typ II. Ich konnte (musste) also schon einige Erfahrungen mit Diabetes machen...gute und schlechte.
Mein Messsystem hat mir aber nun eine böse Erfahrung beschert. Der Einfachheit wegen, kopiere ich hier einfach meinen Bericht an meine Diabetologin hinein:
Guten Tag Frau Dr. XXX
Seit einiger Zeit habe ich wieder einmal eine Phase, in der meine Zuckerwerte nicht so konstant sind, wie ich mir das wünsche und ein ziemliches Auf- und Ab zeigen. Nicht immer war die Ursache für mich Nachvollziehbar. So auch am
26./27.05:
20:00= 7,7mml (52i.E Lantus)
23:00=9,4 mml (letzte Messung, Tendenz steigend, deshalb 12 iE Humalog)
01:00=4,6 mml (Tendenz schnell sinkend, gegensteuern mit O-Saft)
02:45=7,5 mml
06:15= LO (also unter 2,1) massives gegensteuern mit O-Saft und Traubenzucker
Dann Messung alle 10,Minuten, immer mit der Anzeige LO. Weiter O-Saft, Anzeige bleibt unter dem messbaren Bereich. Erst jetzt werde ich misstrauisch, hier kann irgendetwas nich richtig sein!! Ich organisiere Teststreifen und messe ohne freestyle und blutig. Ergebnis: über 16 mml....? Das Ergebnis überrascht nach dem vielen Traubenzucker und Fruchtsaft kaum.
Der Sensor zeigt bis zu Ablaufdatum konstant LO.
Der Support von Abott bedauert. Den defekten Sensor werde ich an Abott einsenden. Abott erklärt, dass ich leider die Ursache des defekten Sensor nicht erfahren werde...das sei aus Datenschutz-Gründen nicht möglich....???
Das die Sensoren von freestyle libre nicht immer genau sind, ist bekannt, auch dass ein Sensor ganz ausfällt ist keine Seltenheit. Immerhin meldet das Gerät dann einen Fehler und verweigert die Messung. Dass ein Sensor aber derart „durchdreht“ ist mir neu und ist beängstigend. Was geschieht, wenn ein Sensor das Gegenteil macht, beängstigend hohe Werte zeigt und ein Patient mit immer mehr Insulin gegensteuert?
Was mich betrifft, ich werde dem System künftig nicht mehr vertrauen und vermehrt mit einer Blutmessung kontrollieren.
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hut
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Re: Böse Erfahrung mit Freestyle libre

Beitrag von hut »

In meiner bisher zweijährigen FreeStyle Libre Erfahrung habe ich auch schon vereinzelte "faule" Sensoren erlebt, aber die von dir geschilderte Situation habe ich noch nie erlebt. Ich bin mit dem Produkt sehr zufrieden und möchte es nicht mehr missen.
Zu beachten ist, dass die Einnahme von Paracetamol (Acetalgin, Amavita, Becetamol, Dafalgan, Panadol etc.) bei der Glukosemessung in der Unterhautflüssigkeit zu Irritationen und falschen Resultaten führen kann.
Gemäss Prof. Lehmann sind 5-10% der Menschen für eine Glukosemessung in der Unterhautflüssigkeit nicht geeignet.
Wer einen Tippfehler findet, darf ihn behalten, ich besitze noch einen genügenden Vorrat davon!
Spenden an diabetesclub.ch: https://spende.diabetesclub.ch/
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RoliCH

Re: Böse Erfahrung mit Freestyle libre

Beitrag von RoliCH »

Ich benutze das System seit 2014, damals war Freestyle libre in der Schweiz noch nicht erhältlich. Mir scheint bei Freestyle Libre das Problem (unter anderem) woanders zu sein: Wenn man, wie ich, 30 Jahre lang, Tag für Tag bis zu 5 mal, blutig misst, und dann kommt ein System das alles verändert, das plötzlich alles vereinfacht und wie ein Segen erscheint...dann vergisst man schnell, dass es keine einfache Lösungen im Leben gibt. Man neigt dazu, eine gesunde Skepsis, ein gesundes Misstrauen, über Bord zu werfen.
Freestyle Libre ist eine Revolution und eine tolle Sache die ich für mich nicht mehr missen möchte. Perfekt ist es aber nicht!!
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Re: Böse Erfahrung mit Freestyle libre

Beitrag von swissphoenix »

vertrauen ist gut kontrolle ist besser, denke man sollte bei solchen dingern immer auch noch auf das bauchgefühl hören und dann halt blutig kontrollmessen. gibt jetzt ja teststreifen die länger haltbar sind oder einzeln verpackt und dadurch auch länger haltbar.
Wer mich sucht der wird mich bei Twitter finden @swissphoenix_ch oder auch auf facebook
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