Zu ehrgeizig!?

Alles um den Blutzucker
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Herr_Koch
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Re: Zu ehrgeizig!?

Beitrag von Herr_Koch »

Normal gibts wohl nicht beim Diabetes. Da ist jeder individuell. Bei deinem Sohn kann die Pubertät auch reinspielen. Die Hormone arbeiten da und der Blutzucker reagiert darauf. Ich würd mich da mal auf den Arzt verlassen, wenn er euch lobt. Grad am Anfang muss man sich herantasten (auch an Pizza).
Diabetes-Bloggerin
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Re: Zu ehrgeizig!?

Beitrag von Diabetes-Bloggerin »

Liebe Carmen, je besser der BZ Deines Sohnes eingestellt ist, desto besser geht es ihm. Kurz und langfristig. Hohe Werte machen auch müde, unkonzentriert und "neblig im Gehirn".
Experimente / Belohnung mit Pizza lohnen sich nie. Es gibt Sachen, die darf man als Diabetiker einfach nicht tun, die gehen IMMER schief. Denk bitte daran, dass krasse Ausreisser (zu hoch oder zu tief) immer recht lange brauchen, bis sie wieder eingependelt sind, manchmal 6-12 Stunden oder länger. In der Zeit ist der Blutzucker nicht gut, auch die Laune nicht.

Am besten kannst Du Deinem Sohn aus meiner Sicht helfen, wenn Du ihn ermutigst, sich selber mit um den Diabetes zu kümmern. Er ist zwar erst 13, aber in dem Alter kann man schon anfangen, Verantwortung zu übernehmen. Wenn Du als Mutter für die ganze Familie so kochst, wie er essen soll (ausreichend, aber eher langsame KH, viel Gemüse) und Ihr alle die Diabetes-Stolperfallen meidet.
Ausserdem könnt Ihr als Familie einen guten Lifestyle annehmt (ausreichend Schlaf, ausreichend Bewegung, viel Sport, gut und genug Essen) und wenn das zur Normalität wird, fängt Ihr ihn als Familie am besten auf. Schau gerne mal in meinem Blog nach, was mir gut tut und was für mich die grössten Stolperfallen (negative Sachen) aber auch Gamechanger (positive Sachen) sind, die meinen Blutzucker beeinflussen. https://diabetes-blog.org/
Es ist nicht einfach, die Balance zu finden zwischen helfen und nerven. Ich bin seit 27 Jahren Diabetikerin und mein Mann kriegt meine Launen leider viel zu oft mit ab, vor allem wenn er mich ermahnt gewisse Sachen nicht zu essen, oder täglich Sport zu machen, etc.

Unter dem Strich ist ein Diabetes nicht lustig. Allerdings sind wir in der guten Lage eine super medizinische Versorgung zu haben. Einen guten Diabetologen zu haben ist wichtig, ich habe noch eine Diabetes-Instruktorin, die mir fürs praktische Leben hilft. Es ist wichtig, bereits jetzt ein gutes Netzwerk aufzubauen, im Honeymoon ist der Diabetes noch einfach....

drücke die Daumen, lass mich wissen, was Du darüber denkst! Herzliche Grüess, Carla (Diabetes-Bloggerin)
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Herr_Koch
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Re: Zu ehrgeizig!?

Beitrag von Herr_Koch »

Wir sind gerade umgezogen und haben uns zur Feier der Situation noch Covid-19 eingefangen, bevor wir gross Lebensmittel einkaufen konnten. Daher gabs die letzten Tage auch mehrfach Pizza. Und die Werte sind wunderbar. Experimente lohnen sich, wenn sich daraus Erkenntnisse ableiten lassen. Wenn ich nur Pizza esse, um danach festzustellen, dass die Werte mies sind und Achterbahn fahren, dann ists sinnfrei, das stimmt. Aber wenn ich mich herantaste, wie ich am besten spritze, um das zu verhindern, dann kann ich ein tolles Gericht weiterhin im Speiseplan behalten.
Also nicht verallgemeinern. Es ist einfacher, ein Steak mit Salat zu berechnen, unbestritten. Aber man kann auch mit schwierigen Gerichten umgehen lernen.

Den Rest unterschreib ich aber ;)
Carmen75
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Re: Zu ehrgeizig!?

Beitrag von Carmen75 »

Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Schon vor Diabetes waren wir eine Familie, die auf gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung (Sport) und einen geregelten Tagesrhythmus (auch genug Schlaf) Wert legte. Von dem her, hat der Diabetes unser Leben nicht sehr verändert. Süssigkeiten finden den Weg etwas weniger in meinen Einkaufswagen. Die Geschwister konsumieren davon aber nach wie vor (im Mass versteht sich).

Pizza ist das einzige Thema, dass unserem Sohn wirklich wichtig war/ist. Die Diskussion darum - noch im Krankenhaus - brachte ihn zum Weinen (sonst sahen wir keine einzige Träne). Er hat sonst alles angenommen, nichts war ein Problem.... nur diese Pizza.

Wenn er Pizza bekommt, ist das keine Belohnung für irgend etwas. Es ist mein Bemühen, seine Akzeptanz gegenüber der Krankheit aufrecht zu erhalten und einen Weg zu finden, dass wir auch dieses Gericht in den Griff bekommen.

Gerne schaue ich mir den Blogg einmal in Ruhe genau an. Herzlichen Dank für den Hinweis. Ich freue mich vor allem auf die Game-Changer.

Allen einen schönen Herbst-Tag.
Carmen
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Re: Zu ehrgeizig!?

Beitrag von Diabetes-Bloggerin »

Liebe Carmen, okeee, das ist somit tatsächlich eine Spezialsituation. Pizza scheint für Deinen Sohn eng an eine gute Lebensqualität gebunden zu sein und nur sehr schwer verhandelbar....
Ich muss zugeben, dass ich selber Pizza - bis auf "die Wahre" aus der Bäckerei al Forno in Rom gar nicht so mag....

Wenn für Deinen Sohn aber so wichtig ist, dann braucht Ihr definitiv eine gute Lösung und die kann man natürlich austesten - so schreibt ja auch Herr Koch (dem es hoffentlich bereits besser geht!). Ich meine mich zu erinnern, dass einige Diabetes-Blogger zum Umgang mit Pizza berichten (zB. in der bloodsugar-lounge), somit könnt Ihr das sicher gut recherchieren und für Euren Sohn herausfinden.

Good luck und schreibt gerne Eure Methode, wenn Ihr die gut ausgetüftelt habt.

Herzliche Grüess, Carla
Kenny
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Re: Zu ehrgeizig!?

Beitrag von Kenny »

Hallo zusammen

Teilweise muss man auch einfach damit abfinden dass es nicht mehr perfekt geht bei uns. Also eine Strategie mit Pizza welche ich am ABEND esse habe ich bis heute nicht. Da braucht es Nachkorrekturen in der Nacht ohne Wenn und Aber und auch dann ist es Casino. Bei mir ist der Zeitpunkt deshalb wichtiger. Also besser Pizza, Fondue und Co nicht am Abend. Aber wie wir alle wissen isst man das meist nicht am Mittag sondern abends gemütlich [emoji2369][emoji2369][emoji2369]


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