Ängste
- Glückskäferli
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- Diabetiker / Angehörige: Typ 1
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Ängste
Ich möchte mal wissen von was ihr am meisten, in Bezug von/mit Diabetes, Angst habt?
Mach das Beste aus deinem Leben.
Lebe dein Leben und geniesse es, wie wenn es dein letzter Tag sei.
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- Glückskäferli
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Re: Ängste
Ich mach mal den Anfang.
Ich hab am meisten Angst, dass ich eines Tages von einem Tag zum anderen auf einmal Blind bin. Bin bis jetzt von Spätschäden verschont geblieben.
Dass ich das dann nicht meistern kann und ich im Grunde genommen Hilflos bin und auf Hilfe von anderen angewiesen bin.
Wie kann man den Diabetes „führen“, wenn man nichts sieht?
Das sind zur Zeit so meine grössten Ängste.
Von einer Amputation oder Organschäden hab ich zur Zeit keine so grosse Angst.
Glückskäferli
Ich hab am meisten Angst, dass ich eines Tages von einem Tag zum anderen auf einmal Blind bin. Bin bis jetzt von Spätschäden verschont geblieben.
Dass ich das dann nicht meistern kann und ich im Grunde genommen Hilflos bin und auf Hilfe von anderen angewiesen bin.
Wie kann man den Diabetes „führen“, wenn man nichts sieht?
Das sind zur Zeit so meine grössten Ängste.
Von einer Amputation oder Organschäden hab ich zur Zeit keine so grosse Angst.
Glückskäferli
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Lebe dein Leben und geniesse es, wie wenn es dein letzter Tag sei.
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- Herr_Koch
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Re: Ängste
Spätfolgen, da hab ichs gleich wie du. Blindheit wär wohl am schlimmsten. Meinen Job könnt ich nicht mehr machen, mein Leben würde sich komplett ändern müssen. Das wär schon am unangenehmsten, mal so grob geraten.
Natürlich sind auch andere mögliche Spätfolgen alles andere als lustig, ich hab im Zivilschutz zB. oft Leute getroffen, die zur Dialyse mussten. Dennoch wär eine Erblindung doch noch etwas heftiger, einschneidender.
Natürlich sind auch andere mögliche Spätfolgen alles andere als lustig, ich hab im Zivilschutz zB. oft Leute getroffen, die zur Dialyse mussten. Dennoch wär eine Erblindung doch noch etwas heftiger, einschneidender.
Re: Ängste
liebe Glückskäferli
da ja mein Sohn davon betroffen ist, habe ich eher Ängste in Bezug was die Zukunft im Kindergarten und der Schule bringt.
Ich hatte grad gestern ein "besch.....es" Gespräch mit den zukünftigen Kindergärtnerinnen.
das braucht jedes mal sooooo viel Kraft zu kämpfen für meinen Sohn und gegen die komischen Vorurteile und die Besserwisserei der anderen.
gegen die Spätfolgen mach ich alles, was in meiner Macht steht, so lange ich den Diabetes meines Sohnes manage.
Liebe Grüsse
Rahel
da ja mein Sohn davon betroffen ist, habe ich eher Ängste in Bezug was die Zukunft im Kindergarten und der Schule bringt.
Ich hatte grad gestern ein "besch.....es" Gespräch mit den zukünftigen Kindergärtnerinnen.
das braucht jedes mal sooooo viel Kraft zu kämpfen für meinen Sohn und gegen die komischen Vorurteile und die Besserwisserei der anderen.
gegen die Spätfolgen mach ich alles, was in meiner Macht steht, so lange ich den Diabetes meines Sohnes manage.
Liebe Grüsse
Rahel
Re: Ängste
Hallo Glückskäferli und Forumsfamilie,
Ein interessantes Thema!
Seltsamerweise denke ich nie daran, dass ich blind werden könnte. Aber wirklich Angst machen mir Schlaganfall, und dann abhängig sein, oder einen tödlichen Herzinfarkt, und keine Zeit mehr haben, so mancherlei auf dieser Welt zu regeln...
Und meine jetzt immer kalten und manchmal kribbeligen Füsse machen mir auch Bedenken.
Aber, leben nicht alle Menschen mit irgendeiner Angst? Auch die ohne Diabetes?
Angst kreiert nur negative Energien...
Negative Energien erzeugen Stress
und Stress erhöht den Blutzucker...
Ein interessantes Thema!
Seltsamerweise denke ich nie daran, dass ich blind werden könnte. Aber wirklich Angst machen mir Schlaganfall, und dann abhängig sein, oder einen tödlichen Herzinfarkt, und keine Zeit mehr haben, so mancherlei auf dieser Welt zu regeln...
Und meine jetzt immer kalten und manchmal kribbeligen Füsse machen mir auch Bedenken.
Aber, leben nicht alle Menschen mit irgendeiner Angst? Auch die ohne Diabetes?
Angst kreiert nur negative Energien...
Negative Energien erzeugen Stress
und Stress erhöht den Blutzucker...
- Glückskäferli
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Re: Ängste
Am Anfang vorn der Diabeteszeit hatte ich am meisten Angst vor Hypos. Bei denen ich auf Fremde Hilfe angewiesen war oder von mich total daneben benommen hab.
Hatte deswegen auch mehrheitlich hohe Werte, war dazumal der Meinung, mit hohen Blutzuckerwerten bekommt man keine Hypos. Leider wurde ich mehrmals anderst belehrt.
Mein erstes Hypo hatte ich mit einem Wert von 5.6mmol/l, das war 2 Wochen nach dem Diabtetes entdeckt wurde.
Hatte deswegen auch mehrheitlich hohe Werte, war dazumal der Meinung, mit hohen Blutzuckerwerten bekommt man keine Hypos. Leider wurde ich mehrmals anderst belehrt.
Mein erstes Hypo hatte ich mit einem Wert von 5.6mmol/l, das war 2 Wochen nach dem Diabtetes entdeckt wurde.
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Re: Ängste
Moin Glückskäferli,
mit meiner Diagnose in 91 bekam ich die Aussicht, im Rahmen von 10-20 Jahren wenigstens eine und wahrscheinlich auch mehrere Folgekrankheiten zu entwickeln. Füße würden zu den ersten betroffenen Teilen gehören. Super, infolge Polio hab ich nur anderthalb. Nieren würden ebenfalls bevorzugt betroffen. Super, ich hab nur eine. Und wie die Nieren seien die Augen mit ähnlich feinen Gefäßen besonders gefährdet.
Meine Kinder gingen damals alle 3 zur Schule, und mich plagte die Vorstellung, dass ich mit den tollen Aussichten für meine Zukunft bei keinem von ihnen mehr wirklich aktiv erleben würde, wie sie in ihr Leben starten und ihre erwachsenen Welten gestalten würden.
Klar hab ich alle Welt gefragt, was ich dagegen tun könnte. Und klar hab ich zur Antwort bekommen, dass ich umso weniger Gefahr laufen würde, je gesünder ich meinen BZ führte. Aber genau das wäre für Diabetiker praktisch unmöglich, wurde mir gleichzeitig erklärt. Um HBA1c 7 wäre das gesündeste, was Menschen mit Diabetes erreichen könnten, wurde mir von allen Seiten erklärt und auch, dass die 7 aber eben auch ausreichend für genügend miese Lottopunkte für diese tollen Folgekrankheiten sein könnten. Nicht garantiert, aber sehr viel häufiger, als wenn bei einem Medikament "häufig" bei den Nebenwirkungen steht.
Ok, ich hab mich dann auf den harten Weg begeben und meinen BZ zuverlässig gesund zu steuern gelernt. Damals mit der geduldigen Anleitung eines älteren Typ1-Kollegen, der's schon super drauf hatte. Wir haben uns zwar aus den Augen verloren, weil wir nicht die selbe Art von Humor teilten, aber für die gesunde Zucker-Anleitung bin ich ihm heute noch jeden Tag dankbar
Bisdann, Jürgen
mit meiner Diagnose in 91 bekam ich die Aussicht, im Rahmen von 10-20 Jahren wenigstens eine und wahrscheinlich auch mehrere Folgekrankheiten zu entwickeln. Füße würden zu den ersten betroffenen Teilen gehören. Super, infolge Polio hab ich nur anderthalb. Nieren würden ebenfalls bevorzugt betroffen. Super, ich hab nur eine. Und wie die Nieren seien die Augen mit ähnlich feinen Gefäßen besonders gefährdet.
Meine Kinder gingen damals alle 3 zur Schule, und mich plagte die Vorstellung, dass ich mit den tollen Aussichten für meine Zukunft bei keinem von ihnen mehr wirklich aktiv erleben würde, wie sie in ihr Leben starten und ihre erwachsenen Welten gestalten würden.
Klar hab ich alle Welt gefragt, was ich dagegen tun könnte. Und klar hab ich zur Antwort bekommen, dass ich umso weniger Gefahr laufen würde, je gesünder ich meinen BZ führte. Aber genau das wäre für Diabetiker praktisch unmöglich, wurde mir gleichzeitig erklärt. Um HBA1c 7 wäre das gesündeste, was Menschen mit Diabetes erreichen könnten, wurde mir von allen Seiten erklärt und auch, dass die 7 aber eben auch ausreichend für genügend miese Lottopunkte für diese tollen Folgekrankheiten sein könnten. Nicht garantiert, aber sehr viel häufiger, als wenn bei einem Medikament "häufig" bei den Nebenwirkungen steht.
Ok, ich hab mich dann auf den harten Weg begeben und meinen BZ zuverlässig gesund zu steuern gelernt. Damals mit der geduldigen Anleitung eines älteren Typ1-Kollegen, der's schon super drauf hatte. Wir haben uns zwar aus den Augen verloren, weil wir nicht die selbe Art von Humor teilten, aber für die gesunde Zucker-Anleitung bin ich ihm heute noch jeden Tag dankbar
Bisdann, Jürgen
- swissphoenix
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- Registriert: Fr 28. Mai 2010, 08:33
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- Diabetes seit: 28. Sep 2009
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- BZ-Messgerät: Accu Check Mobile
- Kontaktdaten:
Re: Ängste
nichts, das ich beim über die strasse laufen oder auf dem weg zur arbeit mit dem velo ums leben komme scheint mir wahrscheinlicher als eine lebensbedrohliche situation wegen meinem diabetesGlückskäferli hat geschrieben:
Ich möchte mal wissen von was ihr am meisten, in Bezug von/mit Diabetes, Angst habt?
Wer mich sucht der wird mich bei Twitter finden @swissphoenix_ch oder auch auf facebook
Re: Ängste
Bis Anfang Januar hatte ich keine Angst vor Folgeschäden, da nach 22 Jahren Diabetes alles noch tiptop ist. Wie gesagt, das war bis Anfang Januar so. Mein Papa hatte einen Schlaganfall, verursacht durch einen unbehandelten DM Typ II. Jetzt hab ich selbst immer die Angst vor einem Schlaganfall. Natürlich muss man unterscheiden, mein Papa wusste von seinem DM, liess ihn aber nicht behandeln. Ich selbst achte auf meinen Diabetes. Obwohl er zur Zeit nur Achterbahn fährt, durch die ganze Situation.
Re: Ängste
Moinmoin,
Schlaganfälle kommen erstaunlich häufig vor, auch bei völlig gesunden und auch bei jungen Menschen. Die gehören wirklich zum ganz normalen Lebens-Risiko.
Besonders mit Typ2 kommen sie allerdings so gehäuft vor, dass der in den 70ger bis 90ger Jahren des vorigen Jahrhunderts tendenziell eher als Herzkreislaufkrankheit denn als Stoffwechseldefekt betrachtet wurde.
Der Hintergrund ist inzwischen ein gutes Stück weit aufgeklärt: in den wenigstens 5-10 Jahren an prädiabetischem Vorlauf mit insgesamt immer weiter ansteigendem BZ und mit immer größeren postprandialen Schwankungen "verkalkt" das Gefäßsystem, und zwar vollflächig.
Während also beim Nichtdiabetiker typische besonders anlagerungsgefährdetet Gefäßabschnitte verengen, verengt sich vor allem wohl infolge der ungebremsten großen Schwankungen das Gefäßsystem insgesamt, und zwar schon bis zur Diagnosereife - und selbstverständlich darüber hinaus weiter, wenn die Behandlung das zulässt. Und wo Typ2 von der BZ-Führung her häufig sehr viel lascher als Typ1 gehandhabt werden und wo dem Typ1 der Jahre lange ungesunde Vorlauf fehlt, hat er in der KHK-Statistik dem Typ2 gegenüber einen großen Vorteil. Beim Typ1 liegt das statistische Risiko wirklich nicht besonders nennenswert höher als beim stoffwechselgesunden Menschen.
Bisdann, Jürgen
Schlaganfälle kommen erstaunlich häufig vor, auch bei völlig gesunden und auch bei jungen Menschen. Die gehören wirklich zum ganz normalen Lebens-Risiko.
Besonders mit Typ2 kommen sie allerdings so gehäuft vor, dass der in den 70ger bis 90ger Jahren des vorigen Jahrhunderts tendenziell eher als Herzkreislaufkrankheit denn als Stoffwechseldefekt betrachtet wurde.
Der Hintergrund ist inzwischen ein gutes Stück weit aufgeklärt: in den wenigstens 5-10 Jahren an prädiabetischem Vorlauf mit insgesamt immer weiter ansteigendem BZ und mit immer größeren postprandialen Schwankungen "verkalkt" das Gefäßsystem, und zwar vollflächig.
Während also beim Nichtdiabetiker typische besonders anlagerungsgefährdetet Gefäßabschnitte verengen, verengt sich vor allem wohl infolge der ungebremsten großen Schwankungen das Gefäßsystem insgesamt, und zwar schon bis zur Diagnosereife - und selbstverständlich darüber hinaus weiter, wenn die Behandlung das zulässt. Und wo Typ2 von der BZ-Führung her häufig sehr viel lascher als Typ1 gehandhabt werden und wo dem Typ1 der Jahre lange ungesunde Vorlauf fehlt, hat er in der KHK-Statistik dem Typ2 gegenüber einen großen Vorteil. Beim Typ1 liegt das statistische Risiko wirklich nicht besonders nennenswert höher als beim stoffwechselgesunden Menschen.
Bisdann, Jürgen