Schulung Typ 1

[Atlantik]

Mich würde brennend interessieren wer von euch eine Schulung absolviert hat, möglichst Typ 1. Also FIT, ICT oder ähnlich.
Wann, wo, wie lange, welche Erfahrung, welche Themen wurden behandelt. Z.B. Kohlenhydrate Beurteilung, Spritz-Ess Abstand, Kohlenhydrat Faktor, Blutzucker Korrektur, Langzeitinsulin wieviel, usw.
Grund ist, bei mir wurde Typ 1 vor fast 10 Jahren diagnostiziert. Die Möglichkeit einer Schulung wurde seitens des Arztes nie erwähnt. Ich suche also nach einer Schulungsmöglichkeit. In den Veröffentlichungen der Diabetes-Gesellschaften liest man allenthalben, dass Schulungen bei Diabetes zur guten Blutzucker Einstellung unabdingbar wären. Wie sagt man so schön: Erstmal haben ein Gewehr und dann schiessen.
Vielen Dank für konstruktive Beiträge.

[hut]

Zwei Möglichkeiten, von welchen ich sehr gute Rückmeldungen erhalten habe:
DIAfit
http://www.diafit.ch/

Novo Nordisk Diabetes Informationskurse
http://www.novonordisk.ch/patienten/dia ... kurse.html

Ich persönliche habe vor vielen Jahren von einer Diabetes- und Ernährungsberatung am Spital Uster sehr profitiert. Ich gehe davon aus, dass dies auch in anderen Spitälern, welche eine Diabetesberatung anbieten, möglich ist.

[Herr_Koch]

Meine Schulung hab ich nach der Diagnose im Triemlispital in Zürich bekommen. Wenn man da 12 Tage rumliegt und nichts zu tun hat, kommt sowas gelegen. Nach meiner Entlassung hab ich dann noch ein paar Termine da wahrgenommen. Irgendwann wars mir dann aber zu aufwändig, durch die halbe Stadt zu fahren deswegen. Und ich hab mich im Internet und in Büchern erkundigt. Für den Anfang wars aber enorm wichtig, eine gute Schulung zu bekommen. Das ganze Spritzen, Grundlagen der Ernährung etc. War mir alles nicht so geläufig vorher. Was Kohlenhydrate sind etc. Dabei hatte ich auch noch eine Ernährungsberatung, aber die war nicht so der Bringer ... Qualitativ wars gut, aber ich kann nicht am 19. Dezember entlassen werden und am 6. Januar erstmals erfahren, was ich essen darf. Find ich etwas schwierig. Auch da hat mir dann die Diabetesberaterin im Rahmen der Schulung mal die Basics mitgegeben, damit ich daheim klar kommen konnte.

Eine Möglichkeit, an eine Schulung zu kommen, ist die Diabetesgesellschaft. Schau doch mal nach bei der Sektion deines Wohnkantons, da findest du Infos. Die Schulung steht dir zu und wird von der Krankenkasse übernommen, wenn sie vom Arzt verordnet wird.

[Atlantik]

Zwei Möglichkeiten, von welchen ich sehr gute Rückmeldungen erhalten habe:
DIAfit
http://www.diafit.ch/

Novo Nordisk Diabetes Informationskurse
http://www.novonordisk.ch/patienten/diabetes/diabeteskurse/diabetes-informationskurse.html

Ich persönliche habe vor vielen Jahren von einer Diabetes- und Ernährungsberatung am Spital Uster sehr profitiert. Ich gehe davon aus, dass dies auch in anderen Spitälern, welche eine Diabetesberatung anbieten, möglich ist.

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Vielen Dank für die Antwort.
Bei den Novo Nordisk Veranstaltungen habe ich das Gefühl, dass Kommerz vor Information steht. Ich mag mich aber täuschen.
Der Diafit Kurs ist sicher interessant aber wohl hauptsächlich für Typ 2 Betroffene.

Hat denn wirklich kein einziger in dieser Runde an einer Typ 1 Schulung teilgenommen?

Wie berechnet ihr eure Korrektur Werte für Blutzucker und Kohlenhydrate, wieviel spritzt ihr dementsprechend , vor allem abends um nicht in der Nacht schweissgebadet vor dem Kühlschrank zu liegen.

Wieviel Langzeit Insulin verabreicht ihr euch, wann und wie oft, prozentual von der Gesamtdosis an Insulin?

Angeboten wird vereinzelt ein FIT (Funktionelle Insulin Therapie) Kurs, fünf Mal eine Stunde. Kennt jemand diese Veranstaltung?

Eine "Ernährungsberatung" habe ich zu Anfang erhalten, 30 Minuten. "Dazu fällt mir nur der Spruch ein: Witz komm raus, Du bist umzingelt."

Wie ernährt ihr euch hauptsächlich in Bezug auf Kohlenhydrate. Denn nur diese müssen wohl insuliniert werden, neben dem Basis Insulin. Neudeutsch "lowcarb", also so wenig Kohlenhydrate wie möglich und statt dessen Proteine und Fett, oder ernährt ihr euch "wie immer".

[hut]

Wie schon beschrieben: Meine Diabetesschulung fand weitgehend im Einzelsetting im Rahmen der Diabetesberatung im Spital statt und umfasste 9 Einzeltermine bei der Diabetesberaterin und 9 Einzeltermine in der Ernährungsberatung. In der Ernährungsberatung lernte ich, dass ich alles, ohne jegliche Einschränkungen, essen kann, dies einfach entsprechend berechnen muss. Daneben wurden mit Wirkungen des Eisweisses und des Fettes erklärt.
In der Diabetesberatung lernte ich die Insulinisierung aufgrund meiner persönlichen Werte. Ich musste während dieser zeit einfach sehr konsequent Buch führen über die eingenommenen Kohlenhydrate, die BZ-Werte und das applizierte Insulin.
Es gibt kein allgemeingültiges Schema für Insulinkorrektur. Jeder Betroffene reagiert sehr unterschiedlich und benötigt deshalb auch unterschiedliche Korrekturmengen. Bis ich es so richtig im Griff hatte, benötigte ich ca. 3 Jahre um meinen Diabetes kennenzulernen.
Heute lebe ich sehr gut, esse grundsätzlich alles (also nichts von Lowcarb).
Ich habe die Erfahrung gemacht (aber diese gilt auch nur für mich persönlich), dass ich idealerweise mit einem BZ-Wert von ca. 6 mmol schlafen gehe. So habe ich keine nächtlichen Hypos, ausser in besonderen gesundheitlichen Situationen.
Das persönliche Diabetesmanagement ist weitgehend eine Sache der persönlichen Erfahrung, beruhend auf einem gewissen Grundwissen.

[Herr_Koch]

Meine Basaleinstellung hab ich noch aus dem Spital mitgenommen. Stimmt für mich so, hab ich also beibehalten. Alles andere hab ich mir mehr oder weniger mithilfe von Diabetesforen im Netz zusammengebastelt. Und dann klassisches "try and error" angewandt.

Der FIT-Kurs ist sicher etwas, wovon du profitierst. Die FIT ist ja an sich nichts anderes als die ICT, die heute neben der Pumpentherapie von den meisten 1ern praktiziert wird.

[Atlantik]

Die Beiträge bzgl. Schulung oder Schulungsmöglichkeit an der ich/oder andere teilnehmen könnten waren nicht besonders ergiebig. Ich vermute das liegt daran dass eine Schulungsmöglichkeit derart normal ist, dass es nicht erwähnenswert ist oder aber nicht oder kaum existent. Das wäre fatal, insbesondere für Jugendliche oder Kinder und deren Angehörige.
In meinem Fall habe ich von dem mich behandelnden Arzt NIE eine Schulungsmöglichkeit aufgezeigt bekommen. Er war der Meinung, jeder Besuch bei ihm wäre wohl eine Schulung. Betrachte ich als Scherz denn er war nicht bereit mir meinen Bolusrechner einzurichten. Zumal ein derartiger "Einzelunterricht" bei einem Arzt m.E. ziemlich kostentreibend ist.

Jetzt stosse ich Netz auf folgende Aussage und sage mir, dass es doch irgendetwas geben muss in dieser Richtung.

>>>In den Leitlinien der Internationalen Diabetes Federation (IDF) [9] ........ wird übereinstimmend festgestellt, dass jeder Mensch mit Diabetes mellitus das Recht auf eine Diabetesschulung hat. Diese soll möglichst unmittelbar nach Diagnosestellung des Diabetes und weiterhin im Verlauf der Erkrankung angeboten werden.

Entsprechend dieser Vorgabe fordern die Disease Management Programme (DMP) für den Bereich Diabetes, dass teilnehmende Versicherte mit einer Diabeteserkrankung Zugang zu einem strukturierten, evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Schulungs- und Behandlungsprogramm erhalten „sollten“ (Typ-2-Diabetes) bzw. „müssen“ (Typ-1-Diabetes). Patientenschulungen sind nach.... ein obligater Bestandteil der Disease-Management-Programme Typ-1- und Typ-2-Diabetes (DMP), um dem Versicherten zur besseren Bewältigung des Krankheitsverlaufs und zu informierten Patientenentscheidungen zu dienen.
Für Ärztinnen/Ärzte die am DMP und anderen Versorgungsprogrammen teilnehmen, besteht die Verpflichtung, eine angemessene, fachlich qualifizierte Schulung anzubieten.
Ebenfalls soll bei Patientinnen/Patienten, die nicht selbstständig und sicher die Diabetestherapie umsetzen können (z. B. Kinder, Personen mit kognitiven Einschränkungen und geriatrische Patientinnen/Patienten), auch den entsprechenden Betreuungspersonen (z. B. Lehrkräften, Erzieherinnen/Erziehern, Pflegepersonal) eine Schulung angeboten werden.<<<
http://www.leitlinien.de/mdb/downloads/ ... 3-lang.pdf

Kennt wirklich keiner irgendeine strukturierte Schulung. Werr will kann sich den Link ansehen, viel zu lesen.

[hut]

Diabetesschulungen werden nicht durch den Diabetologen, sondern durch die Diabetesberatungen, in Zusammenarbeit mit den Ernährungsberatungen, durchgeführt. Die meisten Regionalspitaler betreiben spezialisierte Diabetesberatungen, welche vom behandlnden Arzt verordnet und über die Krankenkassen abgerechnet werden.
Ein Beispiel (zwar aus 2008, aber immer noch aktuell):
http://www.glarus24.ch/Detailansicht.18 ... 34b.0.html

[Atlantik]

Ganz interessante Links, vielleicht von Interesse:

http://www.medizinfo.de/diabetes/schulu ... lung.htm#1

http://diabetes-symposium.de/index.php? ... 67&chart=5

Und nachfolgend ein Beispiel von vielen. Nach so etwas suche ich hier bei uns in der Schweiz. Ich bitte um Rückmeldung falls bekannt.

http://www.rehaklinik-hohenelse.de/inde ... ungen_diab

[hut]

Grundsätzlich geht man (in der Schweiz) bei einer Diabetesschulung von einer ambulanten Massnahme aus, welche durch die verschiedenen Regionalspitäler und durch die Diabetesberatungen der regionalen Diabetesgesellschaften angeboten werden. In der Regel bieten diese Möglichkeiten eine genügende Schulung für Betroffene.
In einer akuten Phase wird die Behandlung, die Betreuung und allenfalls eine Insulineinstellung durch die medizinische Klink eines Regionalspitals sichergestellt.

Spezielle Diabetes-Rehabilitationskliniken gibt es in der Schweiz meines Wissens keine. Das Angebot der führenden Rehakliniken in der Schweiz ist hier zu sehen: http://www.swiss-reha.com

Eine Rehaklinik, welche Diabetes als Indikation aufgelistet hat, ist hier: http://www.bernerklinik.ch/de/
Die Indikationen dieser Klinik sind hier zu finden: http://www.bernerklinik.ch/de/Klinik/Au ... dikationen

Möglich, dass es weitere Rehakliniken gibt, welche Diabetes als Indikation auflisten. Ich habe nicht die Indikationen sämtlicher Rehkliniken "durchforstet".