Schulung Typ 1

Allgemeine Fragen und Gespräche rund um Diabetes
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hut
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Re: Schulung Typ 1

Beitrag von hut »

Das Basalinsulin spitze ich in einer täglichen Dosis, Bolusinsulin gebe ich vor oder nach den Mahlzeiten pro Mahlzeit jeweils in einer Dosis ab.
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Herr_Koch
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Re: Schulung Typ 1

Beitrag von Herr_Koch »

Ab einer gewissen Menge splitte ich. Weil viel Insulin an einer Stelle gespritzt scheinbar ein Depot bildet und dann nur langsam wirkt. In der Regel teile ichs in 6er- bis 8er-Blöcke.
Atlantik

Re: Schulung Typ 1

Beitrag von Atlantik »

Schönen guten Morgen, schönes Wochenende und vielen Dank für die Antwort.
Genau das mache ich auch seit einiger Zeit, mit Basal und Bolus. Wie gesagt, nach Lektüre des Buches von Dr. Bernstein. Allerdings bleiben immer leise Zweifel ob das angebracht ist. Insofern wollte ich mich vergewissern, daher meine Frage.

Nachfolgendes Video ist recht interessant, behandelt eigentlich Insulin U200, damit könnten dann weniger Einheiten gespritzt werden, usw. usf. im Verlaufe des Videos wird auf die "Gefahren" grosser Spritzeinheiten hingewiesen, u.a. auch , wie Du auch schreibst, die "Beulen" (Lipohypertrophie) ab Minute 04:40.

http://www.diabetes-symposium.de/index. ... ew&id=1095

Ich komme auf meine frühere Frage bzgl. Vitamine/Nahrungsergänzung zurück und füge folgenden Link bei: Ich weiss nicht ob das bei einer normalen Blutuntersuchung getestet wird, ich bitte jedenfalls jedes Mal um diese Untersuchungen. Genau wie Magnesium, Vitamin D.

http://www.d-journal.ch/archiv/diabetes ... tes-20811/

>>Eine weitere Krankheit, die beim Typ-1-Diabetiker etwas häufiger vorkommt als in der Allgemeinbevölkerung, ist der Vitamin-B12-Mangel. Auf den ersten Blick würde man ja bei einem Vitaminmangel nicht unbedingt eine Störung des Immun­systems vermuten. Doch die Aufnahme des Vitamins B12 aus der Nahrung ist kompliziert und benötigt zwingend einen Transporter, der das Vitamin B12 bindet, den sogenannten «intrinsic factor». Er wird so genannt, weil er im Körperinnern, also «intrinsisch» gebildet wird, und er ist das Gegenstück zum Vitamin B12, das von aussen zugeführt wird, weshalb man es auch als «extrinsic factor» bezeichnet.<<

Noch ein Gedicht oder besser ein Link:
http://www.medizinfo.de/diabetes/schulu ... lung.htm#1
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Herr_Koch
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Re: Schulung Typ 1

Beitrag von Herr_Koch »

Beim Basal seh ich den Sinn weniger, weil da will man ja eine verzögerte Wirkung. Beim Bolus hingegen hab ich schon eine massiv bessere Wirkung beobachten können. Seit ich das mache, hab ich bessere Werte.
Atlantik

Re: Schulung Typ 1

Beitrag von Atlantik »

Ich muss ehrlich sagen ich weiss es auch nicht genau, bzgl. Basal splitten.

Angeblich wird ein Teil des Insulins, das man sich spritzt, vom eigenen Körper als Fremdkörper vernichtet, kommt also nicht zur Wirkung, leuchtet irgendwie ein. Grosse Einzelmenge, grosser Verlust; kleine Menge kleiner Verlust. Insofern müsste es eigentlich keinen Unterschied machen ob Insulin A oder Insulin B. Ausserdem dient das Splitten wohl auch in diesem Fall der "Beulen" Vermeidung.

Diese Fragen sind m.E. äusserst wichtig, aber wer beantwortet uns die von kompetenter Seite. Ohne ein entsprechendes Schulungsangebot steht man im Hemd da. So wie ich das sehe sind wir alle Diabetes Handwerker/Lehrlinge in eigener Mission, ohne besondere fachliche Unterstützung. Wer das anders sieht mag mich sehr gerne korrigieren. Ich habe derartiges jedenfalls von "meinem" Arzt nie gehört.

Noch ein Video, das mich auch ziemlich nachdenklich gemacht hat. "Diabetes und Trombose". Schreck lass nach:

http://diabetes-symposium.de/index.php? ... d=3&id=832

Das Motto lautet m.E. immer: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Frage: Muss nicht beantwortet werden falls zu indiskret. Wann spritzt Du Dein Basal, morgens, abends oder morgens und abends? Ich war vorher "auf" Lantus und habe morgens 2/3 und abends 1/3 gespritzt. Ging ganz gut.
Jetzt habe ich mich breitschlagen lassen und nehme Tresiba weil es angeblich eine glattere Kurve hat und länger durchhält, nur zu einem Zeitpunkt spritzen. Muss ich aber noch beobachten.
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hut
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Re: Schulung Typ 1

Beitrag von hut »

Ich spritze mein Basalinsulin (Lantus) ein Mal täglich, abends um ca. 22 Uhr. Während rund einem halben Jahr hatte ich meine Basaldosis auf 2 Injektionen, im Abstand von jeweils 12 Stunden aufgeteilt. Es veränderte sich dadurch überhaupt nichts, also bin ich wieder zur einmal täglichen Injektion zurückgekehrt.

Deine Aussage "So wie ich das sehe sind wir alle Diabetes Handwerker/Lehrlinge in eigener Mission, ohne besondere fachliche Unterstützung" teile ich nicht ganz. Ich bin der Meinung, es bestehen kompetente ambulante Schulungsangebote, welche durch Betroffene benutzt werden können. Unter Diabetesschulung verstehe ich nicht eine Zusatzausbildung zum Diabetologen, welche ein Medizinstudium voraussetzen würde. Die meisten Diabetesberatungen arbeiten im Einzelsetting, dies hat den Vorteil, dass die sehr individuellen Fragen und Anliegen des Betroffenen ausführlich geklärt werden können.
Zum konstruktiven Handling meines Diabetes gehört auch, dass ich mich im Forum und an einem "Diabetikerstamm" austausche.

Als nun doch schon einige Jahre praktizierender Diabetiker stelle ich fest, dass es mir nach wie vor sehr gut geht: Ausgeglichene und stabile BZ-Werte, ohne für den Diabetes leben zu müssen; Seit Jahren sehr gute BhA1c-Werte; keinerlei Anzeichen von diabetischen Folgeschäden und eine kompilikationsreich verlaufene Herzoperation mit anschliessendem Infekt wenn auch knapp, aber doch überlebt, so dass ich heute wieder 100% arbeitsfähig bin. und mein Leben mit wenigen Einschränkungen geniessen kann. Dazu hat die erlebte Diabetesschulung meines Erachtens sehr viel beigetragen.
Es gibt Betroffenen, welche nicht das Glück haben, gute und konstante Werte zu erreichen. Bei diesen ist aber (mit Ausnahmen) nicht eine ungenügende Schulung oder ungenügendes Wissen die Ursache der Probleme.

Zusammenfassend gehe ich davon aus, dass in der Schweiz ein genügendes und finanziell für jeden Betroffenen tragbares Angebot an Diabetesschulungen besteht, welches jedoch nicht von allen Betroffenen in gleicher Weise genutzt und umgesetzt wird.
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Re: Schulung Typ 1

Beitrag von Herr_Koch »

Ich spritze mein Basal in zwei Dosen. Nach dem Aufstehen 14 IE und vor dem Schlafen 10.

Das Erste, was mir meine Beraterin im Spital gesagt hat, war, dass ich mein eigener "Arzt" werden muss. Es ist meine Krankheit in meinem Körper. Das Fachpersonal kann mir Inputs geben und, vor allem am Anfang, mich bei der Therapie begleiten. Aber weder meine Hausärztin noch die Beraterin leben 24 Stunden, 7 Tage die Woche mit Diabetes. Das mach ich. So kann mir auch niemand sagen, wie ich es am besten machen soll. Das erfahre ich nur durchs Ausprobieren.
Weil ich mein eigener Arzt sein muss, muss ich mir die Informationen auch selber suchen. Dafür gibts Internetforen, diverse Literatur, möglicherweise der Austausch an einem Stammtisch, wie hut schreibt.
Mein "Wissen" hab ich grösstenteils aus Foren. Mich interessieren dabei die Hintergründe weniger. Mir ist wichtig, dass ich weiss, dass Aktion A Reaktion B verlangt. Warum das so ist, kann man sicher nachlesen, aber ich bin kein Naturwissenschaftler, will ich nicht sein. Daher find ich den Austausch mit anderen Betroffenen wertvoller.
Atlantik

Re: Schulung Typ 1

Beitrag von Atlantik »

Ich beglückwünsche Dich zu Deinen guten Werten und insbesondere zu Deiner hervorragend überstandenen Operation. Sei froh und ein langes Leben weiterhin.

Ich hoffe, Du fühlst Dich durch meine Bemerkung mit dem Lehrling nicht auf den Schlips getreten, das wäre bedauerlich. Ich sehe mich momentan allerdings so und das resultiert eben aus meiner Erfahrung. Ich will das eigentlich nicht weiter ausführen.

Zum Lantus: Lantus hat bei mir z.B. keine 24 Stunden durchgehalten und nachdem ich mir einige Video Vorträge angesehen habe musste ich feststellen, dass das zweimalige Spritzen streckenweise empfohlen wurde/wird. Aber auch das heisst nichts, denn jeder Mensch reagiert anders. Ist ja kein Geheimnis.

"Zusatzausbildung zum Diabetologen...." finde ich leicht überzogen. Ich habe die Rückmeldungen zu meiner Schulungsfrage gesehen, das war nun wirklich nicht doll. Vielleicht liegt es aber auch daran dass einige im Urlaub sind oder einigen ist das Thema egal, auch möglich. Ich für mein Teil habe nirgends das Angebot einer strukturierten Schulung gefunden. Das mit der "fachlichen Unterstützung" ist auch meine Erfahrung, vierteljährlich 15 Minuten über die Werte sprechen, Blutabnahme, und natürlich immer die Ermahnung, nicht soviel Teststreifen verbrauchen. Keine Bereitschaft mir meinen Bolusrechner im Freestyle Insulinx einzurichten. HbA1c Wert bei 9%, kann passieren.

Gott sei Dank habe ich eine hervorragende App gefunden, RAPIDCALC, über die App bin ich in den englischen Diabetes Bereich gekommen und auf die Internet Seite DIABETESNET.COM und habe so festgestellt wieviel Insulin Einheiten ich eigentlich bräuchte, ein Überblick. Das war das doppelte meiner bisherigen Therapie. Da kommt man schon ins Grübeln. Insbesondre wenn der Arzt meine Berechnung anschließend bestätigt.

Eigentlich wollte ich dieses gar nicht mehr erwähnen, das Thema war für mich abgeschlossen.

Ich für mein Tal habe meine Schulung organisiert.
Atlantik

Re: Schulung Typ 1

Beitrag von Atlantik »

Herr_Koch hat geschrieben:Ich spritze mein Basal in zwei Dosen. Nach dem Aufstehen 14 IE und vor dem Schlafen 10.

Das Erste, was mir meine Beraterin im Spital gesagt hat, war, dass ich mein eigener "Arzt" werden muss. Es ist meine Krankheit in meinem Körper. Das Fachpersonal kann mir Inputs geben und, vor allem am Anfang, mich bei der Therapie begleiten. Aber weder meine Hausärztin noch die Beraterin leben 24 Stunden, 7 Tage die Woche mit Diabetes. Das mach ich. So kann mir auch niemand sagen, wie ich es am besten machen soll. Das erfahre ich nur durchs Ausprobieren.
Weil ich mein eigener Arzt sein muss, muss ich mir die Informationen auch selber suchen. Dafür gibts Internetforen, diverse Literatur, möglicherweise der Austausch an einem Stammtisch, wie hut schreibt.
Mein "Wissen" hab ich grösstenteils aus Foren. Mich interessieren dabei die Hintergründe weniger. Mir ist wichtig, dass ich weiss, dass Aktion A Reaktion B verlangt. Warum das so ist, kann man sicher nachlesen, aber ich bin kein Naturwissenschaftler, will ich nicht sein. Daher find ich den Austausch mit anderen Betroffenen wertvoller.
:thumbup: :thumbup:

http://www.medizinfo.de/wundmanagement/stvincent.htm

Ich habe mal die sog. St. Vincent Deklaration beigefügt. Ganz interessant.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich so nicht mit meiner Erkrankung umgehen könnte. Nach dem Motto: Hände weg, das ist MEINE Krankheit.

Man kann und muss sich natürlich um seine Erkrankung kümmern. Das geht aber m.E. erst nachdem ich einigermaßen fundiert gelernt habe wieso, warum, weswegen. Oder auch: Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum....
Danach kann ich, aufbauend auf das geschulte Grundwissen, jeden Stammtisch oder jedes Forum besuchen und weiterführende Info einsaugen.

Mach ich den Führerausweis muss ich auch eine Schulung absolvieren, für einen 1. Hilfe Nachweis dito, usw. usw. Ist ja auch kein Wunder, ansonsten könnte ich der Allgemeinheit und mir selbst kräftig Schaden zufügen.

Nur wenn es um meinen Diabetes geht zeigt man mir kurz wo sich der See der Informationen befindet und schmeisst mich dann ins kalte Wasser. "Du hast ja Internet und lesen kannst du auch. Und pass auf die Füsse auf. Absägen ist teuer."

Davon abgesehen, ich für mein Teil gehe den Sachen gerne weitestgehend auf den Grund, oder versuche das zumindest.

Vielleicht ist den Krankenkassen die Finanzierung einer Schulung auch zu kostspielig, auch möglich.

Vielleicht etwas viel Sarkasmus von meiner Seite, ist aber nicht bös gemeint, insbesondere nicht Dir gegenüber Herr_Koch. Schönes Wochenende noch.
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Herr_Koch
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Re: Schulung Typ 1

Beitrag von Herr_Koch »

So unterschiedlich sind die Menschen. Und auch der Diabetes. ;)
Ich hab halt wirklich das "Glück", dass mein Diabetes sehr pflegeleicht ist. Atypisch. Er verlangt nicht viel Aufmerksamkeit, verzeiht Ausrutscher. Wir zwei leben also ziemlich gut nebeneinander. Und solange das so ist, lässt mich meine Ärztin auch in Ruhe selber basteln.
Wär das alles nicht so, würde ich mich vielleicht auch eingehender damit beschäftigen. Wenns aber nicht sein muss, lass ichs bleiben. Ich bin gar kein Zahlenmensch, Naturwissenschaften sind nicht meine Welt. Also lass ich da wirklich gerne die Finger davon. Mir wurde erklärt, was Diabetes ist, was das Insulin tut etc. Das reicht mir. Hab meine Stärken in anderen Bereichen. ;)
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