Re: Heute gelesen.....
Verfasst: Mo 30. Okt 2017, 06:58
GoCarb hilft Diabetikern
Die Wunder-App von Bern
Eine Forschungsgruppe hat eine Anwendung entwickelt, die Kohlenhydrate im Essen erkennt
Zweimal auf den Auflöser gedrückt – und schon sagt mir mein Handy, wie viele Kohlenhydrate im Essen stecken. Es klingt wie die ferne Utopie eines Typ-1-Diabetikers: Betroffene müssen vor dem Essen die richtige Menge Insulin spritzen, um den Effekt der Kohlenhydrate auszugleichen, die sie zu sich nehmen werden. Die Frage ist nur: Wie viele sind es? Die Schätzungen sind mühsam bis schwierig.
Aus der Utopie dürfte schon in wenigen Jahren Realität werden. Ein Forschungsteam der Uni Bern am Inselspital um Stavroula Mougiakakou hat in achtjähriger Forschungsarbeit eine App entwickelt, GoCarb genannt, die bereits heute reif zur Anwendung ist. Dies beweist ein exklusiv für SonntagsBlick durchgeführter Test: Auf der Packung eines Fertiggerichts mit Fleisch, Broccoli, Kartoffeln und Karotten sind 32 Gramm Kohlenhydrate angegeben. Auf einem ersten Foto kennzeichnet die App die Bestandteile des Gerichts: Fleisch/Fisch, Karotten, Kartoffeln und grünes Gemüse. Anhand eines zweiten Fotos erstellt das Programm ein 3-D-Profil des Menüs und errechnet daraus die Menge an Kohlenhydraten: 37 Gramm. Ein zweiter Test meldet 31 Gramm.
Genauigkeit von plus/minus 20 Prozent
Nicht ganz exakt – aber exakt genug: Christoph Stettler, Direktor der Diabetes-Klinik am Inselspital, hält eine Genauigkeit von plus/minus 20 Prozent für ausreichend. Studien hätten zudem gezeigt, dass über die Hälfte der Patienten bei ihren Schätzungen um mehr als dieses Fünftel danebenliegen. Die grosse Schwierigkeit war laut Mougiakakou, die jeweilige Menge der verschiedenen Essensbestandteile zu erfassen. GoCarb ist die erste App, die das kann.
Doch auch diese Super-App leidet noch an Kinderkrankheiten: So kann sie bis heute nur separate Speisen erkennen, schon mit einer Lasagne ist sie überfordert. Doch Mougiakakou ist überzeugt, dass auch diese Probleme behoben werden können.
Und sie denkt bereits an eine Weiterentwicklung: Auch Fette soll GoCarb eines Tages erkennen können und so nicht nur Diabetikern, sondern auch beim Abnehmen helfen.
Quelle:
https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/ ... 25206.html
Die Wunder-App von Bern
Eine Forschungsgruppe hat eine Anwendung entwickelt, die Kohlenhydrate im Essen erkennt
Zweimal auf den Auflöser gedrückt – und schon sagt mir mein Handy, wie viele Kohlenhydrate im Essen stecken. Es klingt wie die ferne Utopie eines Typ-1-Diabetikers: Betroffene müssen vor dem Essen die richtige Menge Insulin spritzen, um den Effekt der Kohlenhydrate auszugleichen, die sie zu sich nehmen werden. Die Frage ist nur: Wie viele sind es? Die Schätzungen sind mühsam bis schwierig.
Aus der Utopie dürfte schon in wenigen Jahren Realität werden. Ein Forschungsteam der Uni Bern am Inselspital um Stavroula Mougiakakou hat in achtjähriger Forschungsarbeit eine App entwickelt, GoCarb genannt, die bereits heute reif zur Anwendung ist. Dies beweist ein exklusiv für SonntagsBlick durchgeführter Test: Auf der Packung eines Fertiggerichts mit Fleisch, Broccoli, Kartoffeln und Karotten sind 32 Gramm Kohlenhydrate angegeben. Auf einem ersten Foto kennzeichnet die App die Bestandteile des Gerichts: Fleisch/Fisch, Karotten, Kartoffeln und grünes Gemüse. Anhand eines zweiten Fotos erstellt das Programm ein 3-D-Profil des Menüs und errechnet daraus die Menge an Kohlenhydraten: 37 Gramm. Ein zweiter Test meldet 31 Gramm.
Genauigkeit von plus/minus 20 Prozent
Nicht ganz exakt – aber exakt genug: Christoph Stettler, Direktor der Diabetes-Klinik am Inselspital, hält eine Genauigkeit von plus/minus 20 Prozent für ausreichend. Studien hätten zudem gezeigt, dass über die Hälfte der Patienten bei ihren Schätzungen um mehr als dieses Fünftel danebenliegen. Die grosse Schwierigkeit war laut Mougiakakou, die jeweilige Menge der verschiedenen Essensbestandteile zu erfassen. GoCarb ist die erste App, die das kann.
Doch auch diese Super-App leidet noch an Kinderkrankheiten: So kann sie bis heute nur separate Speisen erkennen, schon mit einer Lasagne ist sie überfordert. Doch Mougiakakou ist überzeugt, dass auch diese Probleme behoben werden können.
Und sie denkt bereits an eine Weiterentwicklung: Auch Fette soll GoCarb eines Tages erkennen können und so nicht nur Diabetikern, sondern auch beim Abnehmen helfen.
Quelle:
https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/ ... 25206.html