Das Schweizer Diabetesforum
http://www.diabetesclub.ch freut sich, vom ArgBa DiaLa 2018 zu berichten:
Im AargauerBasler Diabetikerlager (ArgBa DiaLa) verbringen Diabetesbetroffene zwischen 6- und 16 Jahren zwei Wochen mit jüngeren, gleichaltrigen und älteren Diabetikern. Die Lagerteilnehmer erleben somit viel Verbundenheit und Verständnis für ihre spezifischen Sorgen und Probleme, denn für einmal ist es «normal» einen Diabetes zu haben. Der Umgang mit dem Diabetes wird in gemeinsamen Aktivitäten und in persönlichen Gesprächen geschult, gefördert und akzeptiert. So können das das Wissen und die Fähigkeiten erlangt werden, um im Alltag besser mit der Krankheit umgehen zu können und eigenständiger zu werden. Die Teilnehmenden lernen auch, die Insulintherapie schrittweise selber zu übernehmen. Die persönlichen Erfahrungen der älteren Teilnehmer und Leiter mit Diabetes sind dabei von grossem Wert. Durch Erfahrungsaustausch von den Erkenntnissen und Erlebnissen der «alten Hasen» können jüngere intensiv profitieren.
ArgBa Diala 2018 Rückblick
Verfasst von Cinturo
«Das Aargauer/Basler-Diabetikerlager fand vom 14. bis am 28. Juli im malerischen Sörenberg statt. Neben 40 motivierten Teilnehmern nahmen auch 12 Leiter, 2 Ärzte und natürlich auch ein fünfköpfiges Küchenteam teil. Zur Vorbereitungsphase des Lagers gehörte unter anderem das Kennenlernen der Verantwortlichen, sodass das Lager auch reibungslos ablaufen konnte, und das Rekognoszieren der örtlichen Angebote sowie das Vorbereiten von Geländespielen, Ausflüge, etc.
Das Lagerthema war «Hollywood». Deswegen versuchte das Team viele Aspekte um das Thema Film mit einzubringen. Am 14. Juli ging es dann los. Alle Teilnehmer, welche nicht schon direkt zum Lagerhaus gefahren wurden, sassen mit einigen Leitern im Reisebus und vertrieben sich die Fahrzeit mit Spässen und Anekdoten aus früheren Lagern. Leider wurde uns die holprige Strasse ein wenig zum Verhängnis, Einige bekamen es mit Schwindel und Brechreiz zu tun.
Und dann ging es endlich los. Nachdem alle Koffer in die Schläge gebracht und alle Hypos betreut worden sind, setzten wir uns zum ersten Mal als Gemeinschaft nieder und konnten schon die ersten Genüsse unseres Küchenteams erfahren. Während den zwei Wochen gab es Köstlichkeiten wie Fajitas, Pizza, “Brätchügeli” und vieles mehr. Man mag das unterschätzen, doch ist der Ausgangspunkt für ein solides Lager immer das Essen. Auch freiwillige für den resultierenden Abwasch fanden sich genügend. Während dem Abendprogramm wurden das Thema, wie auch die Altersgruppen untereinander vorgestellt. Somit konnte der Spass endlich beginnen. Während den zwei Wochen fanden Workshops wie zum Beispiel Ballspiele, Kameras basteln, “Bändeli knüpfen”, Synchronisation und Brettspiele statt. Am Ende jedes Tages wurden Teilnehmer in die Filmzentrale gebeten um ihre Sicht auf das Lager zu teilen. Die Altersgruppen schufen dazu ihre persönlichen “Home-Bases” aus zur Verfügung stehendem Material im Wald. Unter anderem als Rückzugsort oder als Platz des Zusammenhalts. Nach drei Tagen ging es für alle Neulinge, Teilnehmer und einigen Privilegierten nach Luzern ins Verkehrshaus um den übrigen Leitern freie Bahn für die Taufe zu lassen. Eine Gruppe musste sogar aus einem stehen gebliebenen Lift evakuiert werden. Als das Lager nach einem gemütlichen Tag wieder vereint war ging die Post so richtig ab. Nach dem Testen, des Abendessens fing die Taufe an. Die Teilnehmer, welche bereits einen Lagernamen besassen, führten die Täuflinge durch einen Hindernisparcour, wo sie mit verdeckten Augen Aufgaben bewältigen mussten. Haben sie schon einmal eine Achterbahnfahrt überstanden oder gegen sich selbst Seilziehen müssen ohne es zu bemerken? Genau!!!! Nach der Taufe und der darauffolgenden Namensgebung kam schon das nächste Highlight. Die 3-Tageswanderung, welche 2 Tage dauerte, bot den Altersgruppen nicht nur stundenlanges Wandern in der sommerlichen Hitze, sondern auch Abwechslungen wie Gold waschen, Spielplatzbesuche oder das Schlafen im Stroh. Somit ging die erste Woche sehr erfolgreich zu Ende. Trends haben sich natürlich auch gebildet oder sind erhalten geblieben. Neben dem «Dab» ist der nichts bedeutende Ausdruck “Scurr” in den Köpfen der Lagerschar stecken geblieben. Nach der Wanderung stand ein geschmeidiger Tag an, welcher mit einem Wellness-Programm abgerundet wurde. Zur Auswahl standen Traumreise, Gesichtsmasken, Massagen und Make Up. Dann endlich am Montag ging es zum ersten Mal ins Freibad nach Schüpfheim. Das bedeutete eine weitere Fahrt mit Haarnadelkurven und Schwindelanfällen. Jedoch nimmt man gerne solche Bürden auf sich, um im kühlen Nass eine Erfrischung zu finden. Rutschbahn Rekorde wurden aufgestellt, Turmspringer gekürt und vorsorglich geraume Mengen an “Hypofutter” verteilt. Als wir zurück beim Lagerhaus waren, bemerkte Ämsii, dass die Filmklappe auf mysteriöse Art und Weise verschwunden ist. Wir traten die Suche umgehend an und trafen zwei “radikale” Fanatiker, die uns zum gemeinsamen Tanzen aufforderten. Dank einigen gekonnten Tanzeinlagen wurde die Klappe gesichert und so ging ein weiterer Tag zu Ende. Die zweite Woche des Lagers ging wie im Fluge vorbei. Ein weiteres Highlight war der “Knöpflitag”, an dem die Leiter zu Teilnehmern wurden und die älteste Altersgruppe erfolgreich versuchte, die neuen Teilnehmer in Schach zu halten. Jedoch müsste man dazu die älteste Altersgruppe genauer befragen, wie sie den Tag erlebt haben. Für die Leiter hingegen war es ein riesen Spass, sich unmengen an Butter auf das Brot zu schmieren und ab und zu einfach einmal zu verschwinden.
Am Donnerstag drehte sich alles um das Abendprogramm. Man bekam die Aufgabe zu einer musikalischen Darbietung das Tanzbein zu schwingen und die Interpreten der vorbereiteten Songs zu ehren. Es wurde unter Anderem Tom Jones und Mani Matter, sowie Aqua und Hecht zum Besten gegeben. Am vorletzten Tag stand für einige Teilnehmende ein weiterer Tag im Freibad an, während der Rest sich um die nötigen Aufräumarbeiten kümmern musste. Sozusagen konnten beide Gruppen in ihren zugeteilten Aufgaben die “Sau” rauslassen, ohne zu sehr die Anderen zu beneiden. Als grossartiger Abschluss stand das Gala Abendessen auf dem Programm. Die Teilnehmer wurden von Kellnern und einer weiteren unglaublich leckeren Darbietung der Küche verwöhnt und man konnte schon da, das letzte Mal so richtig Abschied nehmen voneinander. Der Abreisetag war geprägt von letzten Aufräumarbeiten und Abschiedstränen. Einige verloren geglaubte Socken sind wieder aufgetaucht und überschüssiges Material wurde gerecht aufgeteilt. Dann ging es los um 11 Uhr. Der Reisebus trat die letzte Reise für uns an. Noch weitere Tränen wurden verdrückt und leider, aber unausweichlich fand das Lager sein Ende in der Nähe des Bahnhofs in Basel. Adieu und bis nächstes Jahr Dia-La.
Danksagungen gehen an alle Teilnehmer, die Küche, die Ärztinnen, die Leiter und vor allem an die Hauptleitung. Denn die Einheit macht ein Lager aus»
diabetesclub.ch schliesst sich diesem Dank vollumfänglich an. Dass junge Menschen einen teil ihrer Freizeit investieren, jungen Diabetesbetroffenen ein tolles und unvergessliches Lagererlebnis zu ermöglichen, ist eine ganz tolle Sache! Vielen Dank an Cinturo für den Bericht!
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