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Hallo zusammen

wie ihr aus dem vielsagenden Titel entnehmen könnt dreht sich die Frage um Pommes ;-) bzw. um folgendes Phänomen was ich mal thematisieren möchte.

Hatte heute zu Mittag ne Portion Pommes, dazu Salat. Trotz entsprechender Dosierung vom Insulin gemäss den enthaltenen KH (Erfahrungswert) hatte ich dann über den ganzen Nachmittag einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Im Verlauf des Nachmittags habe ich zweimal nachkorrigiert. Der Blutzucker kam aber erst gegen 17:00 wieder in den Normbereich.

Was ist der Grund, warum bei solcher Nahrung dieses Phänomen einsetzt? Also es fühlt sich fast so an als arbeitet der Körper den ganzen Nachmittag die Kohlenhydrate ab. Zudem entspricht die Dosierung (zum Essen plus die Nachkorrekturen) sicher +50% was ich sonst bei gleicher KH-Menge spritze. Pommes sind ja jetzt auch nicht sowas wie Fondue oder so wo das Thema mit sehr viel Fett noch ins Spiel kommt?

Was sind eure Erfahrungen damit? Tipps und Tricks?

Gruss

Das ist die Krux von Fettreichen Mahlzeit, zu welchen Pommes gehören:
Durch Fett verzögert sich die Magenentleerung und die Kohlenhydrate werden verspätet ins Blut aufgenommen. Kohlenhydrate, die zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit verzehrt werden, lassen den Blutzucker also langsamer ansteigen als die gleiche Menge Kohlenhydrate, die ohne Fett aufgenommen wird.

Das gleiche Phänomen ist auch nach Konsum von Fondue oder Raclette zu beobachten.

hut hat geschrieben:Das ist die Krux von Fettreichen Mahlzeit, zu welchen Pommes gehören:
Durch Fett verzögert sich die Magenentleerung und die Kohlenhydrate werden verspätet ins Blut aufgenommen. Kohlenhydrate, die zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit verzehrt werden, lassen den Blutzucker also langsamer ansteigen als die gleiche Menge Kohlenhydrate, die ohne Fett aufgenommen wird.

Das gleiche Phänomen ist auch nach Konsum von Fondue oder Raclette zu beobachten.

Hallo hut

Sind denn zb Pommes „fettiger“ als man meint? Im Vergleich zu Fondue und Co. hätte ich gedacht eher nicht... und wieso ist der Bedarf an Insulin höher?

Gruss


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Pommes Frites haben 15 g Fett auf 100 g.

Da Fett die Umwandlung von Kohlenhydraten in Glukose deutlich ausbremst, kann es auch Stunden nach dem Essen noch zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels kommen, die Insulinwirkung ist dann bereits deutlich abgeflacht.

Neben dem erwähnten Verzögerungseffekt durch das Fett (ich nehm mal an, die wurden frittiert und nicht gebacken, oder?) gibts ja noch die Fett-Protein-Einheiten (FPE), die einige neben den Kohlenhydraten berechnen. Ich persönlich mach das nicht, weil ich bei Speisen ohne nennenswerte KH (zB. das klassische Steak mit Blattsalat) keinerlei Veränderung im BZ erkenne. Andere berichten jedoch, dass sie neben dem Anstieg durch die KH auch einen Effekt durch Fett oder Eiweiss bemerken. Die spritzen also zB. auch ein Rührei mit Speck. Da ich, wie gesagt, dies nicht mach, kann ich nicht viel dazu sagen. Aber wenn der Anstieg unerklärlich ist, könntest du dich ja auch mal in die Richtung informieren, im Netz gibts da sicher das eine oder andere Kapitel

Ich merke den Anstieg bei fettigen Pommes jetzt auch nicht

Darf ich euch gleich fragen wie ihr das mit Fondu & Raclette so handhabt? Wieviel
spritzt ihr?ich habe letzte Saison einfach auf gut Glück gemacht..

Die Insulinmenge find ich weniger problematisch bei Fondue (Raclette geht bei mir sehr einfach, da ich dazu höchstens ein paar Kartoffeln ess), viel mehr ist der Spritzzeitpunkt, besser, sind die Spritzzeitpunkte eine Knacknuss. Ich überschlag grob die Brotmenge, die ich gegessen hab und geb dafür immer mal wieder etwas Insulin. Auch eine längere Zeit nach dem Essen, weil der Käse das dann schon recht verzögert.

Also eigentlich ist es wie Herr Koch sagt einerseits eine Frage wie fest man bei den Beilagen zuschlägt. Bei Raclette ist das einfacher bzw. Fondue kann man natürlich auch auf andere Sachen ausweichen die man reintunkt (zb angedünstete Rüebli usw).

Ich persönliche splitte mindestens in zwei Injektionen. Die 1. kurz vor dem Essen (2/3 was ich rechne für die KH) und die 2. nach dem Essen. Danach regelmässig nachkontrollieren. Es bleibt aber eine mühselige Geschichte. Ich habe früher auch schon alles vorab gespritzt, dann rasselst du voll in die Unterzuckerung. Zudem - bei mir - geht mir der BZ in der Nacht (meist isst man ja Abends sowas) durch die Decke. Dank Libre Alarmen kann ich das immerhin aktiver abwenden. Das sind dann aber teils 2-3 Nachinjektionen à 2-3Einheiten !! Es läutet also die halbe Nacht.....
Gesamtbedarf an Insulin ist höher wegen KH und sehr viel Eiweiss. Die Leber bildet aus Eiweiss auch Glukose, aber verzögert (bis zu 8h nach Einnahme). Theoretisch kannst du also nur Käse essen und trotzdem in eine Überzuckerung rutschen irgendwann (deshalb müsste man da auch noch Fett-Protein Einheiten rechnen).

Die Krux bleibt die Rechnerei....


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Ein Sensor hilft bei solchen Sachen wirklich viel. Früher, ohne Sensor, hatte ich immer vermeintlich gute Werte nach Fondues. Weil ich halt nicht ständig wusste, was der Zucker macht. Dass da eine Achterbahn mit Matterhörnern und Tiefebenen vorbeiziehen, weiss ich erst seit etwa drei Jahren. Aber ich weiss nun, wann ich noch etwas Insulin nachlegen kann/muss.