Diabetes und Depression

Erzähle uns Deine Erlebnisse, Wie gehst Du mit deinem Diabetes um. Mein Kind, Partner, jemand aus meiner Familie, Bekanntenkreis hat Diabetes. Was nun?
nina

Diabetes und Depression

Beitrag von nina »

Hallo Ihr Lieben,

Es dauert nun schon seit Wochen, und wird immer schlimmer. Angefangen hat es sicher schon vor Monaten. Ich, die in meinem Leben immer eine Steh-auf-Frau war, immer positiv eingestellt, fühle, wie ich immer tiefer in ein Loch sinke. Mehrere Termine pro Woche stressen mich dermassen, dass ich agressiv werde. Ungeniessbar.
Ich, die früher bis zum Äussersten belastbar war, will nichts mehr machen, schiebe alles von mir weg. Sogar der Haushalt, und wir sind ja nur zu zweit, wird mir zu viel. Letzhin, als ich kochte, musste ich noch Nüsslisalat im Garten pflücken, und dementsprechend gut waschen. Das war schon zu viel. Ich begann zu weinen.
Und so ist es immerzu. Ich habe mich schweren Herzens entschlossen, das Präsidium der gospel-singers-uster aufzugeben, weil ich es nicht mehr schaffe.
Sogar dies ist zu viel. Ich mag nicht mehr denken. Und andererseits grüble ich so viel, dass ich abends nicht einschlafen kann.
Ich, die immer nur ins Bett fiel und weg.
Vor zwei Tagen ertrug ich nicht einmal mehr die besorgten Fragen von meinem Schatz und hielt mir die Ohren zu.
Mein Herz hüpft nicht mehr, wenn es etwas Schönes zu sehen gibt, da draussen in der Natur. Alles ist mir gleichgültig.
Ich mag auch nicht mehr schreiben. Geschichten schreiben, meine ich. Das, was ich zu meinem Pensionierten-Beruf machen wollte,
schaffe ich auch nicht.
Ich möchte mich in einer Höhle verkriechen und nicht mehr denken. Nichts hören. Nicht sprechen. Totaler Break.
Um dann in mich zu gehen, mich suchen, Ruhe finden. Mich wiederfinden.

Schreiben, hier, befreit.

Liebe Grüsse von Nina
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swissphoenix
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von swissphoenix »

ich denke das kennt jeder von uns, ich habe immer wieder mal ein tag wo ich mit der ganzen welt nix zu tun haben will. dinge wie die ernährung richtig umstellen mich mehr bewegen schiebe ich immer wieder vor mir her, der innere schweinehund ist noch zu gross.
das du soviel am nachdenken bist liegt wohl daran das du auf einmal die zeit dazu hast, wenn man arbeited und sonnst noch sachen macht fehlt einem die zeit zum nachdenken man funktioniert einfach nur und das meistens sehr gut.
ich finde es gut das du deine gedanken hier im forum mitteilst, kleine anmerkung am rande Meine Geschichte & Liebe, Sex und Zärtlichkeit können gäste nicht sehen fals es mal um dinge geht die sehr persöhnlich sind und man nur den angemeldeten usern mitteilen will.
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hut
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von hut »

Liebe Nina
Deine Beschreuibung stimmt nachdenklich. Es scheint sich ja tatsächlich nicht um alltägliche Tagesschwankungen zu handeln. Über die Zusammenhänge zwiscfhen Diabetes und Depression wurden ganze abahndlungen geschrioebn, welche mich aber nicht wirklich überzeugen. Ich gehe davon aus, dass diabetesbetroffene Personen genau das Selbe zu untetrnehmen haben, wie jeder andere Mensch auch, wenn die Energie, das Leben zu geniessen fehlt: Ich empfehle dir, entsprechnde Hilfe in Anspruch zu nehmen, bevor sich dein Zustand chronifiziert. Es ist bekannt, dass bei depressiven Episoden die besten Veränderungsaussichten bestehen, wenn die Situation möglichst frühzeitig angegangen wird. Ohne die pharazeutische Industrie unterstützen zu wollen, ab und muss muss in Erwägung gezogen werden, die Veränderung einer Situation mit Hilfe von entsprechzenden Substanzen zu unterstützen. Es ist mit bewusst, dass Medikamente alleine nicht helfen können, aber sie können dazu beitragen, Veränderungen besser möglich zu machen.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und eine ganz gute Zeit.
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Petra
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von Petra »

hut hat geschrieben:Liebe Nina
Deine Beschreuibung stimmt nachdenklich. Es scheint sich ja tatsächlich nicht um alltägliche Tagesschwankungen zu handeln. Über die Zusammenhänge zwiscfhen Diabetes und Depression wurden ganze abahndlungen geschrioebn, welche mich aber nicht wirklich überzeugen. Ich gehe davon aus, dass diabetesbetroffene Personen genau das Selbe zu untetrnehmen haben, wie jeder andere Mensch auch, wenn die Energie, das Leben zu geniessen fehlt: Ich empfehle dir, entsprechnde Hilfe in Anspruch zu nehmen, bevor sich dein Zustand chronifiziert. Es ist bekannt, dass bei depressiven Episoden die besten Veränderungsaussichten bestehen, wenn die Situation möglichst frühzeitig angegangen wird. Ohne die pharazeutische Industrie unterstützen zu wollen, ab und muss muss in Erwägung gezogen werden, die Veränderung einer Situation mit Hilfe von entsprechzenden Substanzen zu unterstützen. Es ist mit bewusst, dass Medikamente alleine nicht helfen können, aber sie können dazu beitragen, Veränderungen besser möglich zu machen.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und eine ganz gute Zeit.
Liebe Nina
Hut spricht mir hier aus der Seele.
Ich denke auch, dass du nicht nur eine normale Verstimmung hast. So wie du das schilderst, mit Einschlafstörungen, Freude an nichts und Überforderung bereits bei kleinen Belastungen, klingt das wirklich nach Depressionen. Und wie Hut es sagt, so ist ein schnelles Eingreifen wichtig, damit sich das nicht über Monate hinzieht, denn das ist gar nicht lustig.
Ja, es heiss, Diabetes Betroffene leiden häufiger als nicht Betroffene an Depressionen. Ich weiss es nicht. Aber sicher erschwert die Depression das Managen des Diabetes noch zusätzlich.
Ich möchte dich darum ebenfalls ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sollte es dann doch noch ein "Fehlalarm" gewesen sein: Umso besser.

Alles Liebe, viel Kraft und gute Besserung,

Petra
Solange Menschen nicht denken, dass Tiere fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
Indianisches Sprichwort
nina

Re: Diabetes und Depression

Beitrag von nina »

Ihr Lieben,

Ich danke euch für eure lieben, beratenden und aufmunternden Worte.

Ich muss euch noch sagen, dass ich hier im Zürcher Oberland nicht sehr glücklich bin. Ich lebte vorher immer dort, wo viel Sonne scheint: Graubünden, Westschweiz (Wallis, Vaud,Jura) und Afrika; und im Elsass und Basel gibt es sozusagen nie Hochnebel.
Nicht wahr, swissphoenix? ;)

Und wenn dann hier die Sonne scheint, packt mich das Fernweh! Es zieht mich immer wieder nach Afrika, jedenfalls in den Süden. Ich habe achteinhalb Jahre im tropischen Gabun gelebt.

Es ist so: Mein Herz spürt hier den Boden nicht.

Ich denke, es ist dies der Grund meiner Depression. Sicher nicht nur der Diabetes. Dass wir empfindlicher sind, ist wohl schon so.

Nächste Woche werde ich mit dem Arzt darüber sprechen.

Danke nochmals und liebe Grüssevon Nina
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hut
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von hut »

Hallo Nina

Ich kann dir nur bedingt Recht geben: Auch im Zürcher Oberland gibt es Orte, an denen die Sonne sehr viel scheint ... so zum Beispiel bei uns.
Nun aber im Ernst: Eçs ist sicher ganz schwierig, wenn man das Gefühl hat, dass man an einem Ort keine Wurzeln schlagen kann.
Zu deinem Entschied, die nächste Woche mit deinem Arzt über die Situation zu sprechen, finde ich Sackstark und kann dich dabei nur unterstützen.
hut
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von swissphoenix »

Überdurchschnittlich viel Sonnenschein

Basel hat aufgrund seiner Lage im Rheintal ein ausgesprochen mildes Klima, das durch die aus dem Rhonetal über die Burgundische Pforte einströmende mediterrane Luft geprägt wird. Dies führt dazu, dass Basel – im Vergleich zum Schweizer Mittelland – überdurchschnittlich viel Sonnenschein hat und im Herbst nur selten im Nebel versinkt.
und ich kenne das gefühl ich wollte auch mal eine zeit lang auswandern. was sicher ist wenn ich mal mein job verliere binn ich für eine längere zeit weg und gehe wieder weltenbummeln
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Nike

Re: Diabetes und Depression

Beitrag von Nike »

Liebe Nina

Das kenn ich auch, als meine Tochter 3 Monate alt war, war ich mit der Welt auch so fertig. Ich finds gut, wenn Du das mit Deinem Arzt besprechen willst. Ich muss seit Jahren Antidepressiva nehmen und kann es Dir nur empfehlen. Und falls Du nichts chemisches möchtest, mit Johanniskrauttabletten hab ich auch schon gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht könnte der Arzt auch noch Deine Schilddrüsenwerte kontrollieren. Eine Unterfunktion verursacht auch Depressionen.

Grüessli Nike
bianca

Re: Diabetes und Depression

Beitrag von bianca »

Liebe Nina...
hast Du daran gedacht, dass es ein Burn out sein könnte??? Ich war in Gais und das hat mir unwahrscheinlich geholfen. Eine Pause machen...
Liebe Grüsse
Bianca
nina

Re: Diabetes und Depression

Beitrag von nina »

Liebe Bianca,

An ein Burnout habe ich auch gedacht, sogar einen Test auf einer Gesundheitsseite im Internet gemacht. Laut diesem Test muss ich dringend zum Arzt.
Nächste Woche habe ich einenTermin.

Ich bin aber zu einer gravierenden Erkenntnis gekommen: Es könnte das Medikament "Janumet" sein, das mir die Diabetologin letzten Dezember verschrieben hatte. ich hatte zuvor Diamicron (Sulfonylharnstoff) und Metformin.
Ich nahm ziemlich zu und hatte Schmerzen im rechten Oberbauch. Da setzte sie das Diamicron ab.
Die erste Zeit mit Janumet war super. Kein Hungergefühl mehr, die Kilos gingen wieder runter und die Schmerzen (ich behaupte, es war die Leber) verschwanden schnell.
Janumet enthält Sitagliptin und Metformin.
Aber, nun das Aber: Meine Psyche wanderte Schritt für Schritt in den Keller und der Blutdruck auf den Estrich.
Ich setzte vorübergehend das Janumet ab, auf Anraten des vertretenden Arztes meiner Hausärztin, den ich wegen dem Blutdruck aufsuchte.
Sofort verbesserte sich mein Zustand. Das schlechte Gewissen gegenüber meiner Diabetologin plagte mich aber, und ich begann wieder mit dem Janumet.
Resultat: Nach ein paar Tagen wieder die gleichen Probleme. Seit letzten Sonntag nehme ich nur noch morgens und abends Metformin, total 2550mg.
In der Apotheke riet man mir zu Top Vital von Burgerstein. Dort ist auch Ginseng drin, das scheinbar auch den BZ senken kann.
Mir scheint, das funktioniert auch, denn die BZ Werte sind auch tagsüber befriedigend. Mit dem Janumet stiegen sie auch nach
Diabetesgerechtem Essen hoch (über zehn) und kamen nur sehr sehr langsam (bis vier Stunden) wieder herunter.

Seit ich also (seit letzten Montag) nur noch Metformin einnehme, geht es mit meiner Psyche wieder aus dem Keller rauf.

Nun warte ich mal ab und schaue, wie sich das weiter entwickelt.

Liebe Grüsse von Nina :)
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