Diabetes und Depression

Erzähle uns Deine Erlebnisse, Wie gehst Du mit deinem Diabetes um. Mein Kind, Partner, jemand aus meiner Familie, Bekanntenkreis hat Diabetes. Was nun?
Nike

Re: Diabetes und Depression

Beitrag von Nike »

Das schlechte Gewissen muss Dich gar nicht plagen. Wenn du das verschriebene Medi nicht verträgst, muss eben nach einem anderen gesucht werden. Aber es ist schön zu hören, dass es Dir mit Metformin wieder besser geht. Ich finde das die Hauptsache.

Grüessli Nike
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Ottifant
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von Ottifant »

Nina, deine Zeilen vom 26. März tönen schon wieder viel positiver.
Schon komisch, dass wir zuerst immer bei uns selber suchen, wenn es uns nicht gut geht, zum Glück hast du daran gedacht, mal deine Medikation zu ändern! Auf dass es gesundheitlich wieder steil bergauf gehe!

Ich selber fühle mich in letzter Zeit auch etwas neben den Schuhen, ohne Energie und bei jeder Gelegenheit bereit zum Einschlafen... :? ich habs mit meinem Arzt besprochen und eine gründliche Blutuntersuchung gemacht. Da die Resultate nicht besorgniserregend sind, denke ich, dass es eher an meinen Lebensumständen liegt... jeden Tag viele Verpflichtungen und ein Job, der fordert... nun bin ich am Überlegen, was ich ändern könnte, das fällt mir sehr schwer, da mir alle meine Tätigkeiten wichtig sind... :cry:

P.S. in der Drogerie hat man mir Chrom empfohlen, das würde den BZ helfen zu stabilisieren.
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hut
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von hut »

Hier noch ein Presseartikel zum Thema "Diabetes und Depression":

http://www.kreuzlinger-zeitung.ch/Diabe ... detail.htm
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nina

Re: Diabetes und Depression

Beitrag von nina »

Danke hut für diesen Hinweis. Da wäre ich hingegangen, aber zu diesem Zeitpunkt bin ich noch auf Gran Canaria.

Grüassli von Nina
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Ottifant
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von Ottifant »

Danke hut für den Link. Das hätte mich auch interessiert, aber da bin ich schon besetzt...
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von hut »

... und noch einen Interessanten Artikel zu diesem Thema gefunden:
http://diabetologie.universimed.com/art ... in-patient
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von hut »

Heute bin ich im Zusammenhang mit der Frage Diabetes und Depression auf diesen Artikel gestossen:
http://www.accu-chek.de/service/de/news ... ionen.html
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Re: Diabetes und Depression

Beitrag von SPERRZONE »

hallo zusammen,
war gestern beim diabetologen und bin seither arg verunsichert. die cholestrin-werte waren signifikant besser als anfangs des jahres und das hba1c ist das beste seit über 2 jahren. dennoch fühle ich mich momentan (seit einer woche, d.h. seit nach dem urlaub) so mies wie schon lange nicht mehr. mein arzt meinte, das könnten anzeichen eines burnout sein und ich sollte dies besser mal mit der psychologin besprechen. ich bin mir jetzt unsicher, was ich tun soll, denn die werte sind ja gut bzw. zumindest viel besser als vor einigen monaten. einerseits möchte ich nicht unnötigerweise wieder antidepressiva einnehmen, da diese die ganze diabeteseinstellung wieder durcheinanderbringen, andererseits weiss ich aber auch nicht, ob ich ohne nicht direkt in einen burnout renne.....
die gründe, warum es mir schlecht geht, sind mir bekannt, hat nix mit herbst, kälte etc. zu tun.....
ich hatte bisher bei bedarf das antidepressivum Citalopram genommen. nun meine frage: kennt ihr antidepressiva, die keinen signifikanten einfluss auf den diabetes bzw. den blutzucker haben?
liebe grüsse,
beat
nina

Re: Diabetes und Depression

Beitrag von nina »

Hallo Beat, :)

Man muss ja nicht Diabetiker sein, um in ein Burnout zu fahren. Aber als Diabetiker hast du noch mehr Chance, in eine Depression oder gar ein totales Burnout zu fallen, gerade wenn du als Diabetiker noch mitten im Berufsleben stehst und noch neben bei Sorgen hast.

Ich nahm gegen meine Depression keine Medikamente. Es genügt mir schon, dass ich Antidiabetika und welche gegen den hohen Blutdruck nehmen muss. Da habe ich mir überlegen müssen, wie ich aus meiner psychischen Situation, die sich zusehends verschlimmerte und auch für meine Umgebung langsam unerträglich wurde, herauskommen werde. Ich beschloss, es aus eigener Kraft zu tun, und alle meine Ressourcen dafür auszuschöpfen.
Das hiess für mich aber eine ziemliche Umstellung meines bisherigen Lebens.
Erstens machte ich meiner zum Teil psychisch kranken Jungmannschaft klar, dass sie mich nicht mehr täglich mit ihren Problemen belasten dürfen. Ich gab (nicht gerne), sämtliche mich belastenden Ämtli ab. Dann habe ich mich von den meisten Schreibforen, in denen ich aktiv war, verabschiedet. Und zu guter Letzt habe ich mich seit Juni in unser Ferienhaus nach Elm verzogen. Hier oben in der Ruhe, in der wunderbaren Natur, umgeben von phantastischen Bergen, habe ich wieder zu mir gefunden. Und die Lebensfreude ist wieder zurückgekehrt.

Ich weiss, jeder kann das natürlich nicht so machen, es ist ja auch nur mein Beispiel. Aber jeder kann belastende Dinge abschütteln. Jeder kann versuchen, auf irgendeine Weise wieder zu sich finden. Denn das ist ja das Problem beim Burnout, man macht immer zu viel, man ist immer da für andere und vergisst sich dabei selbst. Man schiebt seine eigene Bedürfnisse immer auf den nächsten Tag und dann wieder auf den nächsten.

Ziehe dich einmal für wenigstens ein paar Stunden, ein Wochenenende, irgendwohin zurück, wo dich kein Handyanruf erreicht, keine Fernseher läuft, und das Laptop lässt du auch gleich zu Hause. Nimm den Photoapparat mit und betrachte die Natur. Gehe in dich und versuche zu wissen, was eigentlich wichtig ist in deinem Leben, was unwichtig. Überlege nach einem Weg, dich wieder zu finden. Suche deine inneren Kräfte, du hast sie vermutlich vernachlässigt.
Dann besprichst du das mit deiner Psychologin, sie kann dir dann helfen, dein neues Programm durchzuziehen. Meine hat mir auch viel dabei geholfen.

Auf deine Frage wegen den Antidepressiva kann ich dir leider keine Auskunft geben.

Ich wünsche dir verständnisvolle Menschen um dich, ich wünsche dir Kraft um deinen Weg zu finden. Ich wünsche dir das Lächeln des Lebens.

Manchmal müssen wir zuerst wieder die innere Ruhe finden, um wieder mit und unter den anderen Menschen leben zu können.
SPERRZONE

Re: Diabetes und Depression

Beitrag von SPERRZONE »

Hallo nina,

vielen Dank für Deinen ausführlichen und sehr persönlichen Bericht. Es freut mich zu lesen, dass Du es aus eigenem Antrieb und ohne Medis geschafft hast, aus dem dunklen Loch zu kommen und die Lebensfreude wieder zu finden. Das ist sehr ermutigend.

Ich werde nun auch auf Medis verzichten und versuche, so gut es geht, einiges im Leben etwas umzustellen. Ich werde sicher wieder öfters rausgehen und mich nicht die ganze Zeit zuhause verbarrikadieren. Da ich ja gerne fotografiere, werde ich mir vornehmen, jeweils Sonntags irgendwo hinzufahren zum Fotografieren. Ich hab dies vor 5 Jahren so gemacht, und hab das als sehr entspannend empfunden, auch um mal bisschen Abstand von zuhause, vom Computer, etc zu bekommen.

Hab auch schon vor einiger Zeit begonnen, Aktivitäten, die mich zu sehr belastet haben, aufzuhören. So mache ich nun z.B. keine Fasnacht mehr und organisiere keine Parties mehr. Will mich mehr auf die Fotografie konzentrieren und auch da nur die interessanten und wichtigen Projekte verfolgen. Aber auch da muss ich schauen, dass das nicht zu viel wird. Es freut mich zwar immer, Anfragen für meine Bilder zu bekommen, aber manchmal kann das auch zu viel werden. Im Moment sind da z.B. drei Dinge am Laufen, die ich weiterverfolgen möchte. Zum einen hatte ich die Möglichkeit, einen aktiven Akkordeonbetrieb in Klingenthal (Sachsen) zu fotografieren und werde nun ausgewählte Bilder für eine Festschrift bearbeiten, die nächstes Jahr zum Jubiläum des Akkordeonbaus in Klingenthal erscheinen wird. Ein weiteres Projekt betrifft eine firmeninterne Aufarbeitung der Firmengeschichte eines Emaille-Werkes in Lauter (Sachsen). Neben meinen Fotografien habe ich auch noch tonnenweise alte Dokumente, die für diese interne Dokumentation wichtig sind (naja, diese brauche ich ja nur zu scannen). Dann wird wohl demnächst noch ein Bericht mit Interview in der 24heures erscheinen. Vor 2 Tagen ist zudem der 13. Band der Thurgauer Denkmalpflege mit dem Titel "Höher Bauen im Thurgau" erschienen, das auch Bilder von mir enthält. Solche Dinge stellen mich auf, auch wenn ich aufpassen muss, dass sie mich nicht erdrücken.
Zudem arbeite ich schon seit einiger Zeit an einem eigenen Buch, wobei mir da in letzter Zeit etwas die Energie dazu gefehlt hat.

Bei den Sorgen auf der Arbeit gibt es nur eines: abwarten! Da läuft im Moment einiges nicht so, wie es sollte. Oft dachte ich (jetzt grad letzte Woche, also nach dem Urlaub), ob ich denn in diesem Laden der einzige bin, der überhaupt etwas denkt!?? Insofern müsste ich das einfach mal etwas lockerer sehen. Aber als "Perfektionist" ist das auch nicht so einfach, wie es sich hier schreiben lässt.

Das einzige, was nicht so einfach zu beheben ist, ist das Gefühlschaos. Hab mich wohl etwas arg ungünstig verliebt und kann die Sache einfach nicht verdrängen.....

Liebe Grüsse,
Beat
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