Diabetologe

Erzähle uns Deine Erlebnisse, Wie gehst Du mit deinem Diabetes um. Mein Kind, Partner, jemand aus meiner Familie, Bekanntenkreis hat Diabetes. Was nun?
reto.g

Diabetologe

Beitrag von reto.g »

Wollte mal wissen wie euer Diabetologe mit euch während einer Konsultation umgeht?
Mein HA hat mich zur Einstellung zum Fachmann geschickt.
Dieser ist aber unorganisiert, schiebt alle Erklärungen an die Beratungen ab, und gibt mir noch dazu
das Gefühl ihm lästig zu sein, das heisst nimmt sich fast keine Zeit für meine Fragen.
Muss mir alles zusammen suchen, im Internet, bei euch, bei den Beratungen.
Fühle mich nicht behandelt sondern abgefertigt. Sehe nicht ganz ein, einen Fachmann zu besuchen
um dann alle Informationen und Instruktionen bei der Beratung zu holen. :x

Danke für eure Antworten
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hut
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Re: Diabetologe

Beitrag von hut »

Hallo Reto
So wie du deinen Dianbetologen beschreibst, vermute ich dass du, unabhängig von der Fachkompetenz dieses Arzes, dor nicht gut aufgehoben bist. Für mich ist es eine Grundbeduingung, mich von einem Aerzt ernst genommen zu fühlen und mit ihm meine Fragen besprechen zuu können. Ich befürchte, zwischen dir und deinem Diabetologen bahnt sich kein Vertrauensverhältnis an. Meine Empfehlung: Schau dich nach einem anderen Arzt um!
Wer einen Tippfehler findet, darf ihn behalten, ich besitze noch einen genügenden Vorrat davon!
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SPERRZONE

Re: Diabetologe

Beitrag von SPERRZONE »

wow, sakrament, WECHSLE SOFORT DEINEN ARZT!!!
das kann ja gar nicht sein, dass man sich als patient wie "abgefertigt" vorkommt oder als "lästig" fühlt! deine schilderung ist ja hammerhart!!! :o

ich hatte auch schon paar mal den arzt gewechselt. möchte hier aber bei den früheren ärzten keine namen nennen.
ganz am anfang war es so, dass die ärzte in der klinik oft gewechselt hatten und sie - meiner meinung nach - überhaupt keine ahnung hatten. sie haben ins bz-büchlein geschaut, sind alle werte durchgegangen, und wenn dann da mal ein wert über 10 kam, meinten sie: hmm, das ist aber schon etwas hoch, sie müssen schauen, dass der wert unter 8 bleibt. nun gut. soviel wusste ich ja auch. also die arztbesuche waren reine routine, haben mir aber wirklich gar nix gebracht.
ein späterer arzt, so hatte ich den eindruck, hat sich auch nur auf die bz werte konzentriert und als ich ihm erzählt hab, dass ich auch rauche, so war das natürlich auch grad noch ein weiterer grund für meine schlecher werdenden hba1c werte.

seitdem ich nun aber bei Dr. H.U. Iselin im Gesundheitszentrum Fricktal, Spital Rheinfelden in behandlung bin, fühle ich mich ernst genommen und gut beraten. abseits der guten oder schlechten BZ- oder HbA1C-Werte versucht er, auch die lebensumstände und gefühlslage mit in die diabeteseinstellung einzubeziehen. dies ist auch ein sehr wichtiger faktor, den viele ärzte ignorieren. es geht ja nicht darum, einfach mehr zu spritzen, wenn der bz zu hoch ist, sondern darum, zu wissen warum der bz zu hoch sein könnte. wenn der bz zu hoch ist, ist ja schon klar, dass man mehr spritzen muss. aber was ich ja wissen möchte ist, warum der bz plötzlich zu hoch ist. ich hatte mal 50E basis gespritzt, dann plötzlich mal nur 30E, jetzt bin ich auf 40E. es ist doch die aufgabe des arztes zusammen mit dem patienten herauszufinden, wie eine solche schwankung des insulinbedarfs zustandekommen kann. auch herr iselin hat nicht immer klare antworten auf alle fragen, aber ich habe zumindest den eindruck, dass er besser als andere ärzte die äusseren umstände (lebensstil, emotionen, etc.) auch mit berücksichtigt.

bei meinen konsultationen kommt es ganz darauf an, wie gut mein hba1c und wie stabil mein bz ist. wenn alles mal etwas im lot ist, so sprechen wir auch über ganz andere sachen als über diabetes. er scheint sich z.b. auch für architektur zu interessieren und kennt offenbar einen schweizer architekten, der beim aufbau der retortenstadt hoyerswerda für die arbeiter des gaskominats schwarze pumpe massgeblich beteiligt war. so haben wir auch schon öfters darüber gesprochen, wenn keine weiteren diabetesbezogenen sachen mehr zu erläutern waren. ich hatte jedenfalls nie den eindruck, dass er mich so schnell wie möglich loswerden wollte.

wenn man sich von einem arzt "abgewimmelt" vorkommt, so sollte man selbst inititive ergreifen und einen anderen arzt suchen. wenn man mit einer autogarage, einem gärtner oder einem steuerberater nicht zufrieden ist, so zögert man ja auch nicht, diesen zu wechseln. bei einem arzt dürfte dies auch nicht anders sein.
ich denke mal, dass hier im forum sicher auch tips und empfehlungen abgegeben werden könnten.
reto.g

Re: Diabetologe

Beitrag von reto.g »

Danke für die Antworten.
Bin bereits auf der Suche. Habe zum Glück momentan gute und stabile Werte, ausser ich esse viel KH. Ich hab noch kein
Essensinsulin bekommen.
Hatte eigentlich grosse Erwartungen da er empfohlen worden ist. Werde als nächstes eine KH-Beratung bekommen und werde
dann mit der Diabetesberatung (die bis jetzt super)anfangen zu spritzen.
Wie ich schon oft gelesen habe muss ich mich selbst weiterbilden um unabhängig zu werden.
Am Anfang der Insulintherapie ohne Rückhalt zu sein ist nicht einfach.
bripowi

Re: Diabetologe

Beitrag von bripowi »

Hallo Reto

Bei mir ist es gerade umgekehrt. Ich bin froh, wenn ich zum Diabetologen kann und nicht zur Diabetesberaterin muss... Sie fertigt mich zwar nicht ab, aber kann mir so gut wie gar nicht weiterhelfen, wenn ich ein Problem habe. Es ist eher so, dass ich ihr erklären muss wieso und weshalb das so ist... Vorallem als ich auf die Pumpe gewechselt habe, war ich froh, wenn ich den Saal wieder verlassen konnte... :evil:
Beim Diabetologen fühle ich mich gut aufgehoben.
Ich würde dir auch raten, einen anderen Diabetologen aufzusuchen.
Nike

Re: Diabetologe

Beitrag von Nike »

Hallo Reto

Auch ich rate Dir, den Arzt zu wechseln. Ich bin jetzt beim 3. Diabetologen angekommen und jedes mal froh, dass ich gewechselt habe. Die Chemie zwischen uns stimmte von 1. Augenblick und auch die ganze Behandlung ist einfach top.

Grüessli Nike
bianca

Re: Diabetologe

Beitrag von bianca »

SPERRZONE hat geschrieben:wow, sakrament, WECHSLE SOFORT DEINEN ARZT!!!
das kann ja gar nicht sein, dass man sich als patient wie "abgefertigt" vorkommt oder als "lästig" fühlt! deine schilderung ist ja hammerhart!!! :o

ich hatte auch schon paar mal den arzt gewechselt. möchte hier aber bei den früheren ärzten keine namen nennen.
ganz am anfang war es so, dass die ärzte in der klinik oft gewechselt hatten und sie - meiner meinung nach - überhaupt keine ahnung hatten. sie haben ins bz-büchlein geschaut, sind alle werte durchgegangen, und wenn dann da mal ein wert über 10 kam, meinten sie: hmm, das ist aber schon etwas hoch, sie müssen schauen, dass der wert unter 8 bleibt. nun gut. soviel wusste ich ja auch. also die arztbesuche waren reine routine, haben mir aber wirklich gar nix gebracht.
ein späterer arzt, so hatte ich den eindruck, hat sich auch nur auf die bz werte konzentriert und als ich ihm erzählt hab, dass ich auch rauche, so war das natürlich auch grad noch ein weiterer grund für meine schlecher werdenden hba1c werte.

seitdem ich nun aber bei Dr. H.U. Iselin im Gesundheitszentrum Fricktal, Spital Rheinfelden in behandlung bin, fühle ich mich ernst genommen und gut beraten. abseits der guten oder schlechten BZ- oder HbA1C-Werte versucht er, auch die lebensumstände und gefühlslage mit in die diabeteseinstellung einzubeziehen. dies ist auch ein sehr wichtiger faktor, den viele ärzte ignorieren. es geht ja nicht darum, einfach mehr zu spritzen, wenn der bz zu hoch ist, sondern darum, zu wissen warum der bz zu hoch sein könnte. wenn der bz zu hoch ist, ist ja schon klar, dass man mehr spritzen muss. aber was ich ja wissen möchte ist, warum der bz plötzlich zu hoch ist. ich hatte mal 50E basis gespritzt, dann plötzlich mal nur 30E, jetzt bin ich auf 40E. es ist doch die aufgabe des arztes zusammen mit dem patienten herauszufinden, wie eine solche schwankung des insulinbedarfs zustandekommen kann. auch herr iselin hat nicht immer klare antworten auf alle fragen, aber ich habe zumindest den eindruck, dass er besser als andere ärzte die äusseren umstände (lebensstil, emotionen, etc.) auch mit berücksichtigt.

bei meinen konsultationen kommt es ganz darauf an, wie gut mein hba1c und wie stabil mein bz ist. wenn alles mal etwas im lot ist, so sprechen wir auch über ganz andere sachen als über diabetes. er scheint sich z.b. auch für architektur zu interessieren und kennt offenbar einen schweizer architekten, der beim aufbau der retortenstadt hoyerswerda für die arbeiter des gaskominats schwarze pumpe massgeblich beteiligt war. so haben wir auch schon öfters darüber gesprochen, wenn keine weiteren diabetesbezogenen sachen mehr zu erläutern waren. ich hatte jedenfalls nie den eindruck, dass er mich so schnell wie möglich loswerden wollte.

wenn man sich von einem arzt "abgewimmelt" vorkommt, so sollte man selbst inititive ergreifen und einen anderen arzt suchen. wenn man mit einer autogarage, einem gärtner oder einem steuerberater nicht zufrieden ist, so zögert man ja auch nicht, diesen zu wechseln. bei einem arzt dürfte dies auch nicht anders sein.
ich denke mal, dass hier im forum sicher auch tips und empfehlungen abgegeben werden könnten.
Herrn Iselin kenne ich auch. Ich hatte damals nur gewechselt, weil ich immer ewig lange warten musste. Ihn selber hatte ich sehr gerne...
SPERRZONE

Re: Diabetologe

Beitrag von SPERRZONE »

bianca, da hast du wohl recht, die wartefrist ist z.t. enorm.... aber warte lieber ein wenig, wenn ich weiss, dass die beratung dann dafür umso besser ist ;)
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AcIvI
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Registriert: Fr 5. Aug 2011, 17:39
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Re: Diabetologe

Beitrag von AcIvI »

Das Warten ist bei meinem Arzt auch ein "Problem".
Ich habs inzwischen so gelöst das ich mir immer einen Termin am Morgen früh geben lasse, so dass ich der erste Patient bin.
Dadurch warte ich höchstens mal vor der Tür wenn Arzt und Assistentin sich etwas verspäten :P
Mira Belle

Re: Diabetologe

Beitrag von Mira Belle »

Auch von mir kriegt Dein Diabetologe einen Zonk. Ich empfehle Dir auch ganz klar zu wechseln und Dir einen Diabetologen zu suchen bei dem Du Dich wohl fühlst, mit dem Du gerne an Deiner Therapie arbeitest. Ach ja und den Hausarzt würde ich auch grad wechseln (nicht ganz ernst gemeint). Wieso schickt der Dich zu einem "Fachmann" der seine Arbeit nicht gerne macht? Ich bin jeweils froh, wenn mir mein Hausarzt einen guten Spezialisten empfehlen kann wenn ich einen brauche.
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