Rubberball-Days / Gummiball-Tage

[Bradley]

Ich hatte gestern mal wieder einen von mir so genannten Rubberball-Day.
Damit bezeichne ich Tage, bei denen der Blutzucker macht was er will oder zumindest was ich nicht verstehe und wie ein Gummiball rauf- und runterhüpft.

Ich hatte gestern wieder so einen Tag. Mit normalen BZ um 5.2 gestartet, dann ging er nach dem Frühstück auf 5.6 hoch und entgegen meiner Erfahrung blieb er da - trotz einem Kohlenhydratfreien Mittagessen. Kurz vor 17 Uhr fiel er dann auf 4.9, war nach einem kurzen Spaziergang (3 km, 30 Minuten) wieder auf 5.6, nach einem Sandwich mit Ruchmehl auf 6.8 (nach zwei Stunden gemessen, ich hatte seit 14 Tagen keinen Wert mehr über 5.9!), eine Stunde später auf 5.1 und heute morgen bin ich mit 3.8 aufgestanden, was mich erschreckt hat, weil ich noch nie so tief gefallen bin, und ich auch nichts gespürt habe obwohl ich normalerweise bei Werten unter 5 unruhig werde und sogar aufwache.
Normalerweise habe ich auch "Bouncers". Auch so eine Wortschöpfung von mir, ich habe festgestellt, dass mein Blutzucker bei einem Wert um 4.8 von meinem Körper relativ brutal nach oben korrigiert wird auf 5.6 bis 5.8. Deshalb bin auch so über meinen Wert von 3.8 heute morgen erschrocken.

Was gestern speziell war, ich habe nach einer Tanz-Aufführung von meiner Freundin beim Abbau geholfen und noch fünf schwere Teppichrollen alleine rumgetragen, aber vor drei Monaten wog ich noch alleine soviel wie gestern mit den Teppichrollen zusammen, es war in dem Sinn also keine grosse Sache. Ins Bett kam ich dann auch erst gegen 1 Uhr morgens.

Kennt ihr das auch?

Gruss Bradley

[swissphoenix]

ich muss zugeben um das so genau zu sagen messe ich zu selten. was mir auffällt das wenn eine grippe in der nähe ist spinnt auch alles mit meinen werten

[hut]

Ich denke, Tage mit eigenartigen und unerklärlichen BZ-Werten kenn jeder von uns.
Die von bardley beschriebenen Werte beifinden sich (ausser dem Wert dies folgenden Tages von 3,8) in einer sehr engen Spannweite, welche sich grundsätzlich im Sollbereich bewegen. Nicht jede Schwynkung des BZ-Wertes ist erklärbar, da es ganz verschiedene Ursachen dafür git. Es ist nicht auszuschliessen, dass der Körper bei einem absolut Kohlenhydratfreien Mittagessen sich bei der Reserve in der Leber meldet....

[sonnenblume]

Als ich die Einleitung von Bradley gelesen habe habe ich gedacht, was kommt nun? Wenn ich von einem Gummiballtag reden würde dann wären das Tage mit Werten zwischen 3 und 15. Bradleys Werte bewegen sich ja alle im Normbereich! Auch 3,8 ist ja nicht anormal. Solche Werte haben auch Gesunde. Also wenn "normal" bei den Erwachsenen heisst von morgens bis abends der selbe Wert zu haben, dann habe ich gleich ne tiefe Depression. Klar kenne ich nur die Werte meines Sohnes und die lassen sich beim besten Willen nicht immer in der Norm halten. Habt ihr erwachsenen Diabetiker alle so tolle Werte?

[Bradley]

Es ist nicht auszuschliessen, dass der Körper bei einem absolut Kohlenhydratfreien Mittagessen sich bei der Reserve in der Leber meldet....

Das soll er auch, die Leber lag viel zu lange nur faul herum

Seltsam war einfach, dass der Blutzucker zuerst nicht runterging sondern sogar noch rauf und ich den ganzen Tag hindurch das Gefühl hatte, der BZ sei im Keller, stattdessen war er im Vergleich zu den vorherigen Tagen relativ hoch, da bewegte es sich in aller Regel zwischen 4.9 und 5.2, 5.6 war dann schon hoch.
Ausser vorgestern Abend hatte ich nach einer Abendwanderung über 5.5 km in einer Stunde einen Wert von 5.2 und nach dem Abendessen einen von 6.9, 45 Minuten später war er dann wieder bei 5.2.
Ich wasche mir übrigens vor jeder Messung die Hände und prüfe so alle zweihundert Messungen das Testgerät mit der Testflüssigkeit des Herstellers.

Und bei dem Beinahe-Hypo von heute morgen mit 3.8 fühlte ich mich putzmunter und schätzte mal einen Wert von 5.2 rum, wie ich ihn üblich am Morgen habe.

Wenn ich eins gelernt habe, schätzen geht bei mir gar nicht, ich muss mich auf Messungen verlassen.

Gruss Bradley

[Bradley]

Als ich die Einleitung von Bradley gelesen habe habe ich gedacht, was kommt nun? Wenn ich von einem Gummiballtag reden würde dann wären das Tage mit Werten zwischen 3 und 15. Bradleys Werte bewegen sich ja alle im Normbereich! Auch 3,8 ist ja nicht anormal. Solche Werte haben auch Gesunde. Also wenn "normal" bei den Erwachsenen heisst von morgens bis abends der selbe Wert zu haben, dann habe ich gleich ne tiefe Depression. Klar kenne ich nur die Werte meines Sohnes und die lassen sich beim besten Willen nicht immer in der Norm halten. Habt ihr erwachsenen Diabetiker alle so tolle Werte?

Ich will hier niemanden frustrieren oder gar deprimieren

Ich bin ja noch nicht lange Diabetiker und habe ehrlich gesagt keine Ahnung was für einen Diabetiker normal ist und was nicht. Und als ich noch "gesund" war habe ich natürlich nie gemessen. Ich versuche einfach den Wert zwischen 5 (meine persönliche Untergrenze, bis dahin fühle ich mich wohl) und 6 (meine Angst-Obergrenze) zu halten.

Ich habe tierisch Angst vor Folgekrankheiten und bewege mich deshalb ausserordentlich viel. Mein ganzer Freundeskreis erkennt mich nicht wieder, ich habe mein Leben wirklich radikal geändert was die Ernährung angeht und eben auch mindestens eine Stunde Bewegung am Tag, meistens zwei manchmal mehr. Dazu messe ich anscheinend sehr engmaschig, mindestens 6 mal am Tag, meistens aber achtmal, manchmal auch ein dutzend mal (vor und nach dem Essen, Sport und vor dem Autofahren).

Gruss Bradley

[hut]

Und als ich noch "gesund" war ...
Nach meine Meinung sind wir Diabetesbetroffene grundsätzlich immer noch gesund, werden einfach vom Diabetes begleitet.
Bei allem Bwusstsein über die Gefahren von hohenm BZ-Werten dürfenm wir uns von diesen nicht ins Bockshorn treiben lassen. Ein kurzfristig zu hoher Wert, welcher mit Insulin angegangen werden kann, stellt eigentlich kein Risiko für Folgeschäden dar.
Ich behaupte von mir, dass mein Diabetes sehr gut eingestellt ist und dass ich ihn wirklich im Friff habe, dennoch gibt es mal Ausrutscher nach oben (kann auch mal 12 sein) oder nach unten (tifster gemessener Wert 1,8). Die Ursache dafür sind nicht immer ergündbar.
Es stinkt mir zwar, wenn ich Werte so weit weg von den Sollwerten habe, entscheiden ist für mich aber mit meinem Langzeitwert (HbA1c) in einem guten Bereich zu liegen. Der Diabetesbetroffene mit konstant gleichen Werten ist mir bisher noch nicht begegnet.
Du wirst bisher mit Tabletten und Lantus behandelt und erwirkst so eigentlich wunderbare Werte!

[Bradley]

Und als ich noch "gesund" war ...
Nach meine Meinung sind wir Diabetesbetroffene grundsätzlich immer noch gesund, werden einfach vom Diabetes begleitet.

Deshalb auch die Anführungs- und Schlusszeichen

Bei allem Bwusstsein über die Gefahren von hohenm BZ-Werten dürfenm wir uns von diesen nicht ins Bockshorn treiben lassen. Ein kurzfristig zu hoher Wert, welcher mit Insulin angegangen werden kann, stellt eigentlich kein Risiko für Folgeschäden dar.

Tja, und da liegt der Hund begraben. Ich kann nicht kurzfristig mit Insulin reagieren da ich nur einmal täglich spritze. Und eine Dosisänderung wird gemäss den mir mitgeteilten Informationen erst nach drei Tagen wirksam.

Ich behaupte von mir, dass mein Diabetes sehr gut eingestellt ist und dass ich ihn wirklich im Friff habe, dennoch gibt es mal Ausrutscher nach oben (kann auch mal 12 sein) oder nach unten (tifster gemessener Wert 1,8). Die Ursache dafür sind nicht immer ergündbar.
Es stinkt mir zwar, wenn ich Werte so weit weg von den Sollwerten habe, entscheiden ist für mich aber mit meinem Langzeitwert (HbA1c) in einem guten Bereich zu liegen. Der Diabetesbetroffene mit konstant gleichen Werten ist mir bisher noch nicht begegnet.

Ich mache mir wohl auch noch Sorgen weil ich noch keinen HBA1c-Wert habe seit ich mit Insulin behandelt werde, ausserdem steht noch der Besuch beim Augenarzt an (übernächste Woche) und Anfangs März die HBA1c-Bestimmung sowie ein Test ob meine Nierchen noch tun was sie sollen. Ich hänge also noch ziemlich in der Luft, das einzige was ich zurzeit habe sind meine Blutzuckermessungen und an denen mache ich in der Folge alles fest...

Du wirst bisher mit Tabletten und Lantus behandelt und erwirkst so eigentlich wunderbare Werte!

Von einem erfahrenen Diabetiker ist das natürlich beruhigend zu hören, Danke!

Es ist echt toll, dass man hier im Forum so toll aufgehoben ist. Mit den täglichen Sorgen will man ja nicht ständig seine Lebenspartnerin belästigen. Sie hat schliesslich auch ein Anrecht auf ihre eigenen Sorgen und Nöte und soll sich nicht ständig auch noch mit meinem Diabetes befassen müssen.

Gruss Bradley

[swissphoenix]

es wäre halt echt mal interesannt eine studie zu machen mit nicht diabetiker die ihren blutzucker auch min 4 mal am tag messen.

@Bradley
kleine bemerkung am rande, die messgeräte sind ja nicht wirklich auf einen nennwert kallibriert. da gibt es eine erlaubte tolleranz und die ist was ich so mitbekommen habe vom gesetz her noch recht gross und hängt auch noch von vielen anderen auseren einflüssen ab. die selben modelle geben dir unterschiedliche werte an, meistens erschreckt man dan an den unterschieden.

für mich pers ist es wichtig zu wissen in welchem bereich ich mich bewege ob das jetzt 5 6 oder sogar 7 ist spielt mir dabei nicht so ne rolle (7 beim sündigen)

[welles]

Ich war gestern bei meiner Ernährungsberaterin und danch in der Diabetesberatung.

Dabei haben beide Damen meine Werte, sprich meine Disziplin oder wie man das immer nennen will, in den höchsten Tönen gelobt. So von wegen, noch nie jemanden erlebt, der das so schnell in den Griff bekommen habe und so weiter. Ich wurde ganz rot dabei...:-)

So nun zu meiner Kernaussage: Beide haben unisono gesagt, man solle sich von den Werten nicht beherrschen lassen, resp. von der Jagd auf diese. In meinem Fall würden auch Werte um 10 (wenn sie nicht bleiben oder dauernd vorkommen) absolut tolerabel sein. Meine aktuellen Werte liegen seit ca. 3 Wochen (bin seit gut 3,5 Wochen Diabetiker) 4 und 7, also innerhalb der Toleranz eines Gesunden.

Zudem scheint meine Bauchspeicheldrüse doch noch Insulin zu produzieren, weil auch bei reduzierter Insulindosis, die Werte tief bleiben...z.B. in der Nacht wenn ich zu sündigen beginne (nein, nicht das was ihr wieder denkt...*gg*) so mit ner Banane und nem Joghurt und nem Mandarinli oder so....

PS: Und von wegen Panik vor den Folgekrankheiten, die sollen nur dann wirklich virulent, wenn die BZ-Werte dauernd, sprich jahrelang ( EB erwähnt 10 Jahre) viel zu hoch sind, so zwischen 15 und 20...also bei den erwähnten Werten kann ich nur Douglas Adams zitieren: "Don't panic!"