Machtlosikeit?!

Erzähle uns Deine Erlebnisse, Wie gehst Du mit deinem Diabetes um. Mein Kind, Partner, jemand aus meiner Familie, Bekanntenkreis hat Diabetes. Was nun?
Antworten
Noemi

Machtlosikeit?!

Beitrag von Noemi »

Hallo zusammen. Wo soll ich anfangen also,mein Vater hat auch Diabetes schon seit ich auf der Welt bin, aber mein problem ist das er es einfach nicht im Griff hat. Wenn ich von der Schule nachhause komme ist das erste was ich sehe einen Vater der doofes Zeug labert und überhaupt nicht weiss was er tut, er hat ständig am Abend Hypos :( ....und er glaubt mir nie das er eines hat, obwohl ich es ja ganz genau weiss, weil ich selber Diabetes habe, nur hatte ich noch nie so schlimmes Hypo...Was soll ich tun, irgendwie schäme ich mich ständig für ihn ( :oops: ) weil er manchmal plötzlich beim einkaufen total komisch ist und ich alles für ihn übernehmen und rundherum entschuldigen muss. Was kann ich dagegen tun habt ihr vieleicht Tipps für mich??

glg noemi
Benutzeravatar
hut
Chief Executive Officer
Beiträge: 6431
Registriert: Fr 28. Mai 2010, 22:46
Diabetiker / Angehörige: Typ Unbekannt / Andere
Diabetes seit: 0- 0-1985
Therapieform: Insulin
Pumpe-/Pen-Typ: Tandem t:slim X2
BZ-Messgerät: Dexcom G6
Insulin: Novorapid
Wohnort: Zürcher Oberland
Kontaktdaten:

Re: Machtlosikeit?!

Beitrag von hut »

Hallo Noemi

Wirklich eine schwierige Situation, welche du beschreibst. Grundsätzlich ist dein Vater für sein Diabetesmanagement selber verantwortlich, soweit er aufgrund seines Aters dazu in der Lage ist. Ich gehe davon aus, dass er als Diabetiker die dazu notwendigen Informationen besitzt.
Wie alt ist dein Vater? Wie lange hat er Diabetes?
Ich kann mir vorstellen, dass es als Tochter schwierig ist, das Verhalten des Vaters zu beeinflussen. Vielleicht solltest du mal mit seinem Arzt sprechen. Eventuell hat dieser Möglichkeiten, auf ihn einzuwirken.
Du beschreibst, dass es beim gemeinsamen Einkaufen zu Situationen kommt, welche für dich peinlich sind. Vielleicht ist es notwendig, dass du deinen Vater darauf hinweist, dass du dir solche Peinlichkeiten, welche er zu einem grossten Teil selbst steuern kann, zukünftig ersparen möchtest und er davon auszugehen hat, dass du ihn unter denn gegebnenen Bedingungen nicht mehr zu Einkäufen begleitest.
Sofern er dazu in der Lage ist, muss er die Verantwortung für sein Diabetesmanagement übernehmen und allfällige Konsequenzen daraus tragen! Gegebenenfalls muss er sich besser über seinen Diabetes und den Umgang damit informieren. Du kannst und sollst ihm das als Tochter nicht abnehmen, solange er dazu grundsätzlich fähig ist.
Wer einen Tippfehler findet, darf ihn behalten, ich besitze noch einen genügenden Vorrat davon!
Spenden an diabetesclub.ch: https://spende.diabetesclub.ch/
diabetesclub.ch ist auch auf Facebook und Instagram
Benutzeravatar
Glückskäferli
Beiträge: 1407
Registriert: Fr 27. Jan 2012, 23:06
Diabetiker / Angehörige: Typ 1
Diabetes seit: 0- 8-1994
Therapieform: Insulin
Pumpe-/Pen-Typ: Insight
BZ-Messgerät: Aviva ACCU-CHEK
Insulin: FIASP
Wohnort: Otelfingen ZH

Re: Machtlosikeit?!

Beitrag von Glückskäferli »

Ich schliesse mich vom Kommentar vom Hut an.
Mach das Beste aus deinem Leben.

Lebe dein Leben und geniesse es, wie wenn es dein letzter Tag sei.
Benutzeravatar
Herr_Koch
Chief Graphic Officer
Beiträge: 1940
Registriert: Di 24. Mai 2011, 21:55
Diabetiker / Angehörige: Typ 1
Diabetes seit: 7. Dez 2008
Therapieform: Insulin
Pumpe-/Pen-Typ: FlexPen
BZ-Messgerät: Accu-Chek Mobile, Dexcom G6
Insulin: Fiasp/Tresiba
Wohnort: ZH

Re: Machtlosikeit?!

Beitrag von Herr_Koch »

Wirklich schwierig. Da man wirklich selber für sein Management verantwortlich ist, lässt sich keiner gerne dreinreden.

Ich kenn einen Fall, bei dem der Betroffene auch derartige Probleme hatte. Seit er eine Pumpe hat, hat sichs massiv verbessert. Aber sowas muss man wollen. Und wenns schon beim seriösen Umgang mit der Krankheit hapert, wird das wohl schwierig.
Sind seine Werte denn ok? Wenn dem so ist, wird er natürlich noch weniger einen Grund dafür sehen, etwas zu ändern.

Würds auch so wie hut machen. Ihm klarmachen, dass es dir peinlich ist und du ihn so nicht weiter begleiten willst. Ist natürlich nicht einfach. Aber vielleicht braucht er einen kleinen Holzhammer, damit ers begreift.
Nike

Re: Machtlosikeit?!

Beitrag von Nike »

Ich schliess mich auch Hut an. Versuch mit seinem Arzt zu reden und weigere Dich mit zum Einkaufen zu gehen. Eine wirklich krasse Methode wäre noch, wenn Du seine Hypos/ sein Verhalten mit dem Handy aufnimmst, und es ihm mal zeigst. Vielleicht glaubt er Dir dann.

Grüessli Nike
Noemi

Re: Machtlosikeit?!

Beitrag von Noemi »

Danke für die Tipps,also mein Vater ist 45 und hat seit 25 Jahren Diabetes er benützt bereits die Pumpe,jedoch glaube ich wirklich das ich einfach nicht mehr mit zum einkaufen gehe solange er nichts tut. Ich werde denke ich auch mal das seinem Arzt besprechen vieleicht muss er mal neu eingestellt werden ;). Ich danke euch für die grosse Hilfe,das hat mich wieder etwas beruhigt :)
Benutzeravatar
hut
Chief Executive Officer
Beiträge: 6431
Registriert: Fr 28. Mai 2010, 22:46
Diabetiker / Angehörige: Typ Unbekannt / Andere
Diabetes seit: 0- 0-1985
Therapieform: Insulin
Pumpe-/Pen-Typ: Tandem t:slim X2
BZ-Messgerät: Dexcom G6
Insulin: Novorapid
Wohnort: Zürcher Oberland
Kontaktdaten:

Re: Machtlosikeit?!

Beitrag von hut »

Mit 45 Jahren müsste dein vater tatsächlich noch in der Lage sein, seinen Diabetes slbständig und adäquat zu managen. Wahrscheinlich wird er für seine Berufstätigkeit darauf angewiesen sein, gut eingestellt zu sein. Aufgrund seines Lebensalters ist es noch sehr entscheidend, dass er den Diabetes im Griff hat.
Ich vermute, er benötigt ein Wachrütteln durch seine Familie, den Arzt oder weitere Leute aus seinem Umfeld. Wachrütteln beteutet, völlig unmissverständlich klarzumachen, dass es so nicht gehen kann und sein Verhalten bezüglich Diabetes unverständlich ist.
Mit 45 Jahren sollte dein Veter in der Lage sein, sich aktiv meit seinem Diabetes zu befassen und sich damit auseinanderzusetzen. Dies wird für seine weitere Lebensqualität von entscheidender Bedeutung sein. Es darf nicht sein, dass sein familiäres Umfeld unter den Konsequenzen seines mangelnden Diabetesmanagement leiden muss. Er hat sich selbst gegenüber, aber auch gegenüber seiner Famlie nach wie vor eine Verantwortung!
Ich kann dir nur Mut machen dazu, gegenüber deinem Vater eine sehr klare Haltung zu zeigen. Auch er ist in unserem Forum natürlich herzlich willkommen, falls er sich dazu entscheidet, sich mit dem Diabetes auseinanderzusetzen.
Wer einen Tippfehler findet, darf ihn behalten, ich besitze noch einen genügenden Vorrat davon!
Spenden an diabetesclub.ch: https://spende.diabetesclub.ch/
diabetesclub.ch ist auch auf Facebook und Instagram
Noemi

Re: Machtlosikeit?!

Beitrag von Noemi »

Da hast du recht Hut. Ich versuche ihm ständig klar zu machen oder ihn "wach zu rütteln", aber da ich 14 bin ist gleich wieder die ausrede von ihm ich sei mitten in der Pubertät und nehme alles zu ernst und über treibe. Meine Mutter hat es leider längst schon aufgegeben und sagt gar nichts mehr dazu...Aber am Dienstag gehe ich sowieso zu meinem Arzt, da kann ich bestimmt auch mit Ihm darüber reden.
Aber ihr habt recht er sollte eigentlich voll im klaren sein das er verantwortung übernehmen muss, immerhin ist es seine Gesundheit. Er weiss das ich in diesem Forum bin, ich könnte ihn versuchen zu überzeugen das dieses Forum wirklich super ist und die Tipps sind wirklich hilfreich die ich hier finde und bekomme :mrgreen:
Antworten